Wetterradar: Land hofft auf neue Betreiber

Das defekte Wetterradar wird nicht so schnell wieder funktionieren. Eine rasche Inbetriebnahme ist nicht in Sicht, heißt es nach einem Treffen zwischen Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Berg Valluga

Die Valluga ist ein 2.809 Meter hoher Berg in den westlichen Lechtaler Alpen und der höchste Gipfel im Arlberggebiet auf der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg.

Köstinger hat nach Angaben von Wallner prinzipiell Unterstützung zugesagt. Sie ist mit der Angelegenheit befasst, weil die Radarstation auf dem Gebiet der Bundesforste liegt. Daneben ist aber auch das Verkehrsministerium betroffen, weil die bisherige Anlagenbetreiberin Austria Control eine Tochter des Ministeriums ist.

Austria Control habe sich sehr lange Zeit gelassen, um den Versicherungsschaden festzustellen, der nach dem letzten Blitzeinschlag entstanden ist. Zuversichtlich stimmt Wallner die Rolle der Zentralanstalt für Meteorologie. Die ZAMG habe eine Machbarkeitsstudie erstellt und wäre bereit, das Wetterradar zu betreuen. Sicherheitslandesrat Christian Gantner will sich demnächst mit seinem Tiroler Amtskollegen treffen und erste konkrete Schritte planen.

Radar beschäftigt den Landtag

Abgeordneter Hubert Kinz (FPÖ) will in einer Anfrage an Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) wissen, warum die Anlage nicht repariert wurde.

Seit mehr als einem Jahr ist das Wetterradar auf der Valluga außer Betrieb. Die 4,8 Millionen teure Anlage wurde durch einen Blitzschlag zerstört und seither nicht mehr repariert. Ein Umstand, der jetzt die Freiheitlichen im Land auf den Plan gerufen hat, weil dies unter anderem zu Problemen bei der Gewährleistung der Lawinensicherheit führe.

„Unzureichende“ Messdaten

Die derzeitigen Messungen der Niederschläge am Boden sind für den freiheitlichen Landtagsabgeordneten Hubert Kinz unzureichend. Die Radarstation auf der Valluga sei nicht nur für den Verkehr, sondern auch für die Landeswarnzentrale und für die Seilbahnbetreiber sehr wichtig. In einer Anfrage an Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) will Kinz wissen, warum das Radar nicht instand gesetzt wurde.

Gipfel der Valluga

Hejkal auf Wikimedia Commons/Lizenz: (CC BY-SA 3.0)

Wetterstation Valluga außer Betrieb

Große Bedeutung für Wettervorhersage

Für die Experten in der Zentralanstalt für Meteorologie ist die Station in 3.000 Meter Höhe von großer Bedeutung. Auf der Valluga bestehe ein seltener Rundumblick, sagt Harald Schellander. Das ermöglicht präzise räumliche Messungen, die eine Messung am Boden nicht leisten könne. Die Messdaten seien für Niederschlagprognosen bis zu einer Stunde fundamental, sagt Schellander, aber auch für mittelfristige Wetterprognosen.

Wetterradar auf der Valluga

ZOOM.Tirol

Wetterdaten für Experten wichtig

Thema auch im Tiroler Landtag

Bezahlt hatten die 2007 in Betrieb genommene Station die Länder Tirol und Vorarlberg sowie der Bund. Der Betreiber ist die Austro Control. Die kaputte Wetterstation war auch im Tiroler Landtag Thema - mehr dazu in Polit-Offensive für Wetterradar-Verbund (tirol.ORF.at).