Glyphosat-Verzicht in 35 Gemeinden greift

In Vorarlberg verwenden 35 Gemeinden kein Glyphosat mehr. Als Ersatz wird Unkraut etwa mit Heißschaum vernichtet. An Private wird das Unkrautvernichtungsmittel in Vorarlberg künftig nicht mehr verkauft, weil es unter Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Glyphosat gilt als „wahrscheinlich krebserregend“. Das Pestizid ist in der EU bis Dezember 2022 zugelassen, einer Greenpeace-Studie zufolge verzichten jedoch immer mehr Gemeinden in Vorarlberg auf dessen Einsatz.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist voll des Lobes: Mit 35 glyphosatfreien Gemeinden gehört Vorarlberg zu den Vorreitern in Österreich. Deutlich mehr sind es nur in Niederösterreich: Dort verzichtet schon mehr als jede zweite Gemeinde auf das Mittel, sagt Sebastian Theissing-Matei. Viele Gemeinden würden als Ersatz für Glyphosat Heißschaum einsetzen, der aus Zucker und Maisstärke besteht. Damit werden das Unkraut verbrüht. Eine andere Möglichkeit sei die mechanische Vernichtung des Unkrauts - also Zupfen oder Mähen.

Glyphosat ist in der EU noch bis Mitte Dezember 2022 zugelassen.

Rechtsausschuss beschließt Teilverbot von Glyphosat

Die Landtagsparteien beschlossen am Mittwoch auch ein Glyphosatverbot für private Personen. Die SPÖ brachte einen entsprechenden Antrag im Rechtsausschuss des Landtags ein. Künftig wird der Verkauf von Glyphosat im Handel für den Haushalt und Garten verboten sein. SPÖ und Grüne fordern auch den Totalausstieg aus Glyphosat in der Landwirtschaft.

Verschiedene Ersatzmittel

Glyphosat wird von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Das Unkrautvernichtungsmittel sollte deshalb generell nicht eingesetzt werden, sagt Theissing-Matei: „Schon gar nicht, wo Menschen besonders einfach damit in Kontakt kommen. Das sind natürlich einerseits die privaten Gärten, aber eben auch öffentliche Flächen der Gemeinde wie Spielplätze oder Parks.“

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