Kassenfusion bringt viele Veränderungen

Die Vorbereitungen für die Fusion der Gebietskrankenkassen schreiten voran. 2020 wird aus den neun Gebietskrankenkassen ein einziger Träger mit dem Namen „Österreichische Gesundheitskasse“ werden. Nicht nur auf die Versicherten, auch auf die 420 GKK-Mitarbeiter in Vorarlberg kommen große Veränderungen zu.

2.700 Fragen müssen geklärt werden, die sich durch diese Fusion ergeben, sagt der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (GKK) Manfred Brunner. Da geht es um Fragen des Meldeversicherungsbeitragswesens, also etwa die Frage: Wohin zahlen die Dienstgeber die Beiträge. Aber auch alle Verträge mit den Ärzten und anderen Partnern müssen überarbeitet werden.

GKK-Fusionierung im Gange

Während die Arbeiterkammer am Karsamstag angkündigt hat, gegen die Zusammenlegung der Gebeitskrankenkassen eine Klage beim Verfassungsgerichtshof einzubringen, laufen in den Kassen bereits die Vorbereitung für die Fusion.

Fragen des chefärztlichen Dienstes und der Zahnambulatorien müssen ebenso geklärt werden wie Verwaltungsfragen, also Controlling, Finanzen und Rechnungswesen. Jeder Bereich ist neu aufzustellen und neu zu organisieren, 100 Projektgruppen arbeiten österreichweit daran, so Brunner.

Mitarbeiter sollen vorerst nicht abgebaut werden. Ob die sechs GKK-Standorte in Vorarlberg erhalten bleiben, ist derzeit noch offen. Fix ist, dass die Rücklagen nach Wien überwiesen werden - eine Milliarde Euro insgesamt, aus Vorarlberg kommen 35 Millionen Euro.

GKK Großraumbüro innen

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GKK in Dornbirn

Tanz ums goldene Kalb

Wenn es nur noch einen zentralen Geldtopf geben werde, dann stelle sich auch die Frage, wer am meisten Druck mache. „Der Tanz ums goldene Kalb, um den Finanztopf, wird gewaltig werden“, prognostiziert Brunner. Als Vorarlberger müsse man schauen, dass man dabei nicht untergehe.

GKK-Obmann Manfred Brunner

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VGKK-Obmann Manfred Brunner

Zudem habe Vorarlberg andere Umfeldbedingungen, meint Brunner. Es sei eben ein Unterschied, ob man die Schweiz, Liechtenstein, Baden-Württemberg und Bayern als Nachbarn habe oder Slowenien. Hier sei mehr Wettbewerb im System und von daher für Vorarlberg seit jeher ungleich schwieriger, ein Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten, das qualitativ dem Umfeld entspreche.

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