Zwist in der SPÖ: Loacker unterstützt Grünen

In der SPÖ ist ein interner Zwist ausgebrochen, weil ÖGB-Chef Norbert Loacker den grünen EU-Kandidaten Werner Kogler unterstützt. Er akzeptiere Spitzenkandidaten der SPÖ nicht, die engagierten SPÖ-EU-Abgeordneten vorgezogen werden, meint Loacker.

Loacker ist seit Jahrzehnten für die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter aktiv. Für die Öffentlichkeit ist es überraschend, dass ein sozialistischer Gewerkschafter bei der EU-Wahl nicht die Kandidaten der SPÖ unterstützt, sondern im Unterstützungs-Komitee für Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler aufscheint.

Loacker zieht aktive EU-Politikerin vor

Loacker sagt, die SPÖ-Liste gefalle ihm nicht. Er akzeptiere nicht, dass eine Evelyn Regner, die seit mehr als zehn Jahren im EU-Parlament sehr engagiert tätig sei, auf den zweiten Platz gereiht wurde, weil Andreas Schieder Nummer Eins wurde.

Der Vorarlberger ÖGB-Vorsitzende begründet sein Ausweichen auf einen Grünen Spitzenkandidaten auch mit der Vergangenheit. Laut Loacker ist Andreas Schieder als SPÖ-Spitzenkandidat nicht der erste Fehlgriff. In der Vergangenheit sei schon einiges mit SPÖ-Spitzenkandidaten schiefgelaufen.

Quereinsteiger von Martin bis Freund

Ihn störten Personalentscheidungen wie etwa seinerzeit die Besetzung mit Quereinsteiger Hans-Peter Martin, der Herbert Bösch vorgezogen wurde oder Eugen Freund, der von Faymann inszeniert worden sei. Das sei schiefgelaufen, das wolle er nicht nocheinmal erleben, argumentiert Loacker.

Staudinger spricht von Privatmeinung Loackers

SPÖ-Landesvorsitzender Martin Staudinger sagt, ÖGB-Chef Norbert Loacker bringe seit Jahrzehnten immer wieder einmal seine Privatmeinung ein - so auch jetzt, mit seiner Unterstützung für den Grünen-EU-Spitzenkandidaten. Von Loacker abgesehen stehe die SPÖ Vorarlberg geschlossen hinter den SPÖ-Kandidaten für Europa. Auch die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter betont in einer Aussendung ihre Unterstützung für die rote EU-Liste.