Bregenz macht Druck für neuen Bahnhof
Es könne nicht angehen, dass die Nutzung des öffentlichen Verkehrs stetig steige und Bregenz mit dem alten Bahnhof den neuen Ansprüchen nicht gerecht werde, sagte Bürgermeister Linhart. Deshalb mache er in Sachen Bahnhof Dampf. Mit Erfolg, die Verträge zwischen ÖBB, Land und Stadt sind ausverhandelt.
Sendehinweis:
Ein ausführliches Interview mit dem Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart am Dienstag, 2.4.2019 im „Kulturmagazin“ - Radio Vorarlberg, 20.00 Uhr.
„Wir haben einen großen Wurf gelandet. Wir sind uns in der Finanzierung des Bahnhofs und des Bahnhofsvorplatzes einig“, sagte Linhart. Das Architekturbüro Untertrifaller habe einen Entwurf vorgelegt, der nun breit diskutiert werde.
Gedanken machen müsse man sich nun auch um einen provisorischen Bahnhof während der Bauphase. Diese vorübergehende Lösung müsse sich sinnvollerweise im Bereich Seestadt befinden, sagte Linhart.
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Der neue Bahnhof könnte in drei bis vier Jahren fertig sein, rechnen die Planer. Sie gehen von einer Verdoppelung der Kapazitäten aus. Die heute täglich 8.000 Bewegungen würden demnach auf 16.000 anwachsen.
Damit ist der Bahnhof der Startschuss für das 150 Millionen Euro teure Gesamtprojekt Innenstadt.
Seequartier überarbeiten
Der Bahnhof ist Scharnier und Verbindung zwischen den beiden seit Langem in Diskussion stehenden Quartieren Seestadt und Seequartier. Die Pläne für das Seequartier wurden kürzlich dem Gestaltungsbeirat vorgelegt.
Linhart schließt nicht aus, dass Teile des Seequartiers komplett neu gedacht werden müssen. Es gehe um Erschließungsfragen, aber auch darum, wie die bestehende Landesstraße unterbaut werden kann.
Zukunft Seestadt weiter offen
Für das geplante Shoppingcenter Seestadt hingegen liegt seit geraumer Zeit ein gültiger Baubescheid vor. Dass die Prisma Holding, die zusammen mit der Stadt Bauherr der geplanten Seestadt ist, diese Pläne umsetzt, hält Linhart aber für extrem unwahrscheinlich.
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Bernhard Ölz von Prisma bestätige laut Linhart immer wieder, dass er diesen Plan nicht realisieren will. Nach Linharts Ansicht ist das zweite Untergeschoß „gestorben“. Das würde eine Neuplanung und auch einen neuen Baubescheid erfordern.
Mehr dazu in Seestadt: Zukunft des Areals weiter offen.
In Bezug auf das Weiherviertel, im Besitz der Prisma und der VLV, erwartet sich Linhart einen großen Wurf: Innerstädtische Verdichtung laute das Leitwort für dieses Gebiet. Große Würfe brauchten Zeit, dennoch hoffe er, auch hier bald eine öffentliche Diskussion führen zu können, so Linhart.
Links:
- Bahnhofsneubau soll vorgezogen werden (vorarlberg.ORF.at; 19.3.2017)
- „Bahnhof Bregenz ist ein Schandfleck“ (vorarlberg.ORF.at; 17.1.2017)
- Zehn-Punkte-Plan für Bregenzer Zentrum (vorarlberg.ORF.at; 30.11.2017)