Tierschützer erstatten Anzeige gegen Amt

Die von Vorarlberger Tierschützern aufgedeckten Missstände bei Kälbertransporten von Österreich nach Spanien könnten nun ein rechtliches Nachspiel haben. Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) erstattet in Salzburg Anzeige wegen Tierquälerei und Amtsmissbrauch.

Die Anzeigen richten sich in erster Linie gegen das Veterinäramt in Salzburg und den Amtstierarzt, der den Transport genehmigt hat. Die Vorarlberger Tierschützer hatten heimlich einen Kälbertransport von Salzburg/Bergheim nach Spanien gefilmt und nachgewiesen, dass Transportzeiten deutlich überschritten und die Tiere nicht ordnungsgemäß versorgt wurden.

Laut dem VgT sind die in den Transportpapieren angegebenen Fahrtzeiten schon rein rechnerisch nicht möglich. Es würden diesbezüglich systematisch falsche Angaben gemacht und die Kälber völlig unzureichend versorgt. Von Salzburg/Bergheim aus werden Monat für Monat tausende wenige Wochen alte Kälber aus ganz Österreich quer durch Europa transportiert. Auch an Transporten aus Vorarlberg über Bozen in südliche Länder hat der VgT bereits massive Kritik geübt.

Anfrage an Tierschutzministerin

Die Recherchen des VgT beschäftigen nun auch die Bundespolitik. Nachdem der VgT neuerlich Missstände bei Tiertransporten kritisiert hat, sollen elf Fragen an Tierschutzministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) die Hintergründe sowie Gegenmaßnahmen klären. SPÖ-Bundestierschutzsprecher Maurice Androsch und der Vorarlberger SPÖ-Abgeordnete Reinhold Einwallner fordern die Ministerin mit ihrer Anfrage dazu auf, rasch etwas zu unternehmen. Die Missstände seien „skandalös und unverantwortlich“.

„Man muss sich die Frage stellen, ob hier nicht der Straftatbestand der Tierquälerei schlagend wird und diese unverantwortlichen Unternehmer nicht zur Rechenschaft gezogen werden müssen“, so Androsch. „Die zuständige Ministerin ist hier offenbar säumig. Die SPÖ-Anfrage an die Ministerin soll klären, welche Maßnahmen sie setzen will gegen dieses unnötige Tierleid“, so Einwallner.

Link: