Tempo 20: Ärger über Radarbox in Lustenau

Für Diskussionen sorgt derzeit eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Begegnungszone in Lustenau. Seit die Höchstgeschwindigkeit von 30 auf 20 Stundenkilometer gesenkt wurde, sind zahlreiche Autofahrer in die Radarfalle getappt.

Die neue Begegnungszone neben der Volksschule Lustenau-Kirchdorf ist der Auslöser der Diskussionen: Sie wurde vorigen Herbst eingerichtet. Seit Oktober sind die Schilder ausgetauscht. Es gilt nicht mehr Tempo 30, sondern rund um die Uhr nur noch Tempo 20. Kontrolliert wird die Geschwindigkeit durch eine moderne Infrarot-Radarbox, die in beide Richtungen misst - und zwar ohne dabei zu blitzen. Anders gesagt: Der Autofahrer merkt nicht, ob er zu schnell unterwegs ist oder nicht.

Diese Radarbox sorgt in Lustenau derzeit für Diskussionen

ORF

Diese Radarbox sorgt in Lustenau derzeit für Diskussionen

Das ist vielen Autofahrern schon zum Verhängnis geworden: Ein Lustenauer ist hier gleich sechsmal am selben Tag ins Radar gefahren. Und zum Teil kommen die Schreiben von der BH erst Monate später. Elisabeth Bohner ist genau das passiert: Mitte Dezember ist sie in der Begegnungszone mit 27 Stundenkilometern geblitzt worden, Anfang März hat sie den Bescheid der BH erhalten.

Fischer verteidigt Tempo 20

Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) verteidigt die Begegnungszone und Tempo 20: Er verweist auf die Aufenthaltsqualität und Sicherheit der Kinder in der Volksschule Lustenau-Kirchdorf sowie zwei Auszeichnungen auf österreichischer Ebene: „Die Sicherheit der Kinder kommt für uns zuerst.“

Ärger um Radar in Lustenau

Viele Lustenauer haben sich im November oder Dezember nicht an das neue Tempolimit von 20 km/h in der Begegnungszone gehalten und müssen nun saftige Radarstrafen zahlen.

Jürgen Wagner vom ÖAMTC hält eine Begegnungszone bei der Volksschule Lustenau-Kirchdorf für angemessen. Kritisch sieht er aber die verschiedenen Geschwindigkeitsobergrenzen in Lustenau wie auch in anderen Gemeinden „Schlussendlich hat man mit vielen verschiedenen Tempolimits zu tun. Die müssen ausgeschildert werden, man hat also mit einem Schilderwald zu tun, mit Ablenkung. Und Ablenkung ist eine der größten Gefahren im Straßenverkehr.“