Firmen müssen täglich Cyber-Angriffe abwehren

Hydro Extrusion in Nenzing wurde vor drei Tagen Opfer eines Hacker-Angriffs. Das ist kein Einzelfall: In Vorarlberg leiden die Unternehmen unter vielen kleinen Hacker-Attacken. Und immer wieder kommen neue Internetbetrugsmaschen dazu.

Kriminelle im Internet haben das gleiche Ziel wie ihre Offline-Kollegen: Sie wollen Geld ergaunern. Die Kreativität kennt dabei keine Grenzen. Von Hacker-Angriffen mit Schadsoftware über Betrugsmaschen via Email oder Fishing-Attacken ist alles möglich, sagt Harald Longhi, Internetkriminalitätsexperte bei der Vorarlberger Landespolizei. In vielen dieser Felder seien jährliche Steigerungen von bis zu 40 Prozent zu verzeichnen. Die fortlaufende Digitalisierung habe das ihre dazu beigetragen.

Ermittlungen schwierig

Laut Longhi gibt es sehr viele Eintragungen in den Protokollen der Vorarlberger Unternehmen. Nur die wenigsten Vorfälle würden aber auch zur Anzeige gebracht. Viele Unternehmen würden versuchen, das Problem im eigenen Bereich zu lösen. Auch trotz internationaler Bemühungen der Polizeibehörden sei es extrem schwierig, die Täter wirklich zu erwischen.

Digitale Forensiker wie Harald Longhi können nur versuchen, Spuren im Netz zu finden, die Kriminelle mitunter hinterlassen und einzelne Tatbestände Tätergruppen zuzuordnen. Immer wieder gelingt es dann, eine Internet-Bande auszuschalten. An ihre Stelle treten dann aber andere mit neuen Tricks.

Unklarheit über Hydro-Status

Es ist weiter unklar, ob Hydro Extrusion in Nenzing drei Tage nach der Hacker-Attacke wieder voll produzieren kann. Nach Angaben des norwegischen Mutterkonzerns Norsk Hydro sind mehr als 100 Werke weltweit betroffen. Der Status eines einzelnen Werks wird nicht kommentiert. Auf der Webseite des Aluminium Konzerns heißt es aber, dass es noch immer Produktionsausfälle gibt.

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