Bulldogge in „Untersuchungshaft“

Nach einer Attacke auf ein Seniorenpaar hat die Gemeinde Höchst im vergangenen Oktober die amerikanische Bulldogge „Bounty“ nach dem Sicherheitspolizeigesetz beschlagnahmt. Seitdem verbringt „Bounty“ als potentiell gefährliche Hündin ihr Leben im Vorarlberger Tierheim.

Jeder Bürgermeister hat das Recht, potentiell gefährliche Hunde, die in seiner Gemeinde gehalten werden, zu beschlagnahmen. So geschehen im Fall von „Bounty“. Sie war im vergangenen Herbst - gemeinsam mit einem zweiten, inzwischen eingeschläfertem Hund - in den Zwischenfall in Höchst verwickelt, bei dem es auch Verletzte gab - mehr dazu in Ehepaar von Hunden attackiert: Schwer verletzt.

Bulldogge Bounty

ORF

Bounty befindet sich derzeit in der Obhut des Vorarlberger Tierheims.

Seitdem versucht Bountys Besitzer, seinen Hund wieder zurückzubekommen. Aber das gelingt nicht, solange kein Bescheid der Gemeinde vorliegt, gegen den man gerichtlich vorgehen könnte.

Gemeinde muss über Bounty entscheiden

Tierpflegeleiter Marco Milohnic kennt Bounty bestens. Obwohl die Hündin um die 40 Kilogramm auf die Waage bringt, sei sie ein durch und durch verschmustes Tier. Dass Bounty potentiell gefährlich ist, glaubt im Tierheim niemand.

ORF-Reporterin Verena Längle hat Bulldogge Bounty im Vorarlberger Tierheim besucht:

Sendehinweis:

„Guten Morgen Vorarlberg“, ORF Radio Vorarlberg, Freitag, 15. März, 5.00 bis 9.00 Uhr

Entschieden werde das aber vonseiten der Gemeinde, stellt Gernot Längle vom Amt der Vorarlberger Landesregierung klar. „Wenn ein Hund beschlagnahmt wird und dieser Bescheid rechtskräftig wird, dann gehört dieser Hund quasi der Gemeinde. Und sie muss dann entscheiden, was man mit diesem Hund macht“, so Längle.

Kein Kommentar vom Bürgermeister

Für Bounty liegt bis dato kein Bescheid auf dem Tisch. Der Höchster Bürgermeister Herbert Sparr (ÖVP) will den Fall nicht kommentieren, verweist aber darauf, dass der Bescheid demnächst käme. Bis es soweit ist, sitzt Bounty weiter in einer Art „Untersuchungshaft“.

Bounty lebt auf 200 Quadratmeter, gemeinsam mit Junior, einem amerikanischen Stafford-Mischling. Beide werden regelmäßig zum Spazieren ausgeführt. Kein allzu schlechtes Leben, aber auf Dauer laut Tierpfleger Marco Milohnic kein Idealzustand.

Besitzer will gegen Gemeindebescheid berufen

Bountys Besitzer hat bereits über die Medien ausrichten lassen, dass er gegen den Bescheid der Gemeinde berufen will. Dann würde die Entscheidung beim Landesverwaltungsgericht in Bregenz liegen, sagt Gernot Längle.

Bisher schlägt Bountys unfreiwilliger Aufenthalt im Tierheim mit 1.600 Euro zu Buche. Wer am Ende die Kosten trägt, bleibt abzuwarten.

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