Sicherheitsmaßnahmen bleiben aufrecht

Das Land Vorarlberg hat die Zugangskontrollen nach dem tödlichen Messerattentat in der BH Dornbirn massiv verschärft. Nach Aussagen von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) werden sie längerfristig bleiben. Am Dienstag wurde eine erste Zwischenbilanz gezogen.

Das Land hat die Sicherheitsvorkehrungen im Landhaus, in den Bezirkshauptmannschaften und beim Landesverwaltungsgericht deutlich verschärft. Von außen betrachtet hat man fast Eindruck, man befinde sich an einem Flughafen. Alle Besucher werden eingehend kontrolliert, Gepäckstücke mit einem Handsuchgerät abgescannt.

Außer den zehn angeschafften Sicherheitsschleusen - Kostenpunkt: 70.000 bis 75.000 Euro - wurde etwa auch eine Innenüberwachung durch Security-Personal sichergestellt. Zudem wurden Videosysteme installiert und die Zugangsregelung für Lieferanten verschärft.

Der Landeshauptmann und Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) betonten, dass man trotz der Maßnahmen eine bürgernahe Verwaltung bleiben wolle, nach der Tat habe man aber nicht mehr einfach zur Tagesordnung übergehen können. „Die oberste Prämisse bleibt, die Sicherheit für die Mitarbeiter und die Besucher sicherzustellen“, unterstrich Gantner. Inwiefern eine Verwaltung bürgernah agiere, entscheide sich außerdem nicht nur am Eingang zur Behörde, so Wallner.

Neues Sicherheitskonzept

Landeshauptmann Markus Wallner betont, dass die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen nur ein Etappenziel seien. Ziel sei es, das gesamte Sicherheitskonzept für die Landesgebäude zu verbessern. Es soll spätestens Ende März vorliegen.

Landhaus Vorarlberg

ORF

Landhaus in Bregenz

Wallner verlangt neuerlich gesetzliche Änderungen, die es erlauben, einen Asylwerber mit Aufenthaltsverbot in Beugehaft oder Sicherheitsverwahrung zu nehmen. Grundsätzlich kann sich Wallner nicht vorstellen, dass die neuen, strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder rückgängig gemacht werden.

Mehr zur Sicherheitsdiskussion nach der tödlichen Messerattacke in ÖVP und FPÖ sind für eine Sicherungshaft und Messerattacke: Aufenthaltsverbot unzulässig?

Bezirkshauptmannschaft wieder im Vollbetrieb

Der stellvertretende Leiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn Thomas Humpeler sagt, die Stimmung in den Abteilungen sei erstaunlich gut. Dort hatte sich die tödliche Messerattacke ereignet. Mehr dazu in Tödliche Messerattacke: „Kaltblütiger Mord“.

Kerzen BH Dornbirn

Dietmar Mathis

Trauer um den getöteten Leiter der Sozialabteilung

Für die Mitarbeiter der Sozialhilfeabteilung sei die Gruppenbetreuung durch das IfS bereits abgeschlossen, der Parteienverkehr wurde wieder voll aufgenommmen. „Sie freuen sich alle, wieder ihre Arbeit tun zu dürfen und sie helfen auch gerne,“ so Humpeler.

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