Totalphütte kann teilweise gerettet werden

Die Mitte Jänner von einer riesigen Lawine erfasste Totalphütte am Aufstieg vom Lünersee zur Schesaplana kann teilweise doch erhalten werden. Das teilt der Alpenverein mit. Ursprünglich ist man von einem Totalschaden ausgegangen.

Laut Adalbert Burtscher ist eine Teilrettung der Totalphütte durchaus möglich. Zu diesem Urteil sei der beauftragte Statiker gekommen. Dieser habe festgestellt, dass der Zubau „ganz wenige Zentimeter verschoben ist, so dass man es mit freiem Auge kaum merkt. Das heißt, wir können den Neubau, den Zubau retten.“ Auch im südlichen Teil der Hütte könne man etliches übernehmen.

In den nächsten Wochen gehe es darum, den gesamten Schnee aus dem Gebäude zu bekommen, sagt Burtscher. Dann müssten die Löcher mit Planen gestopft werden, damit die Feuchtigkeit nicht wieder eindringen könne. Und schließlich gelte es, den angefallenen Müll und Schrott aufzuräumen. Derzeit wird Werkzeug und erstes Baumaterial auf den Berg geflogen. Ein kleines Team hat sich bereits in der demolierten Hütte eingerichtet.

Lawine mit 300 km/h

Ein Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung war zuletzt ebenfalls vor Ort, um aufgrund der Zerstörungsbilder Rückschlüsse über den Verlauf der Lawine ziehen zu können, die die Hütte zerstört hat. Die 2.385 Meter hoch gelegene Hütte steht an sich auf einem Plateau. Die Staublawine raste zuerst ins Tal und dann rund 80 Meter hinauf. Dennoch hatte sie immer noch genug Kraft, die halbe Hütte dem Erdboden gleich zu machen - mehr dazu in Totalphütte: Ausmaß der Zerstörung sichtbar.

Die Geschwindigkeit der Lawine dürfte rund 300 Stundenkilometer betragen haben. „Größenordnungsmäßig reden wir da von 500 bis 1.000 Kilo, die auf den Quadratmeter wirken“, sagt Florian Sitter von der Wildbach- und Lawinenverbauung. „Da ist dann nicht mehr verwunderlich, dass solche Zerstörungsbilder dann durch die Medien gehen.“

Höhe des Schadens unbekannt

Die Totalphütte beherbergt 100 Schlafplätze und ist eine von acht Hütten, die der Alpenverein betreibt. Sie ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen auf die Schesaplana und wurde vor vier Jahren generalsaniert. Einzig die Küche wurde noch nicht saniert. Der Gesamtschaden kann noch nicht beziffert werden.