Kinder- und Jugendpsychiatrie bisweilen überlastet

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rankweil ist permanent belegt und zum Teil überbelegt. Experten sprechen von einem dramatischen Anstieg der stationären Aufnahmen. Trotzdem könne nicht einmal die Hälfte der betroffenen Kinder versorgt werden.

Fast jedes vierte Kind (23,9 Prozent) leidet in irgendeiner Form an einer psychischen Beeinträchtigung. Das wurde in einer großen österreichischen Studie zur Häufigkeit von psychischen Erkrankungen bei österreichischen Kindern und Jugendlichen festgestellt. Nicht einmal die Hälfte der Kinder bekommt in solchen Situationen Hilfe von Experten. Vorarlberg ist keine Ausnahme.

Anstieg wird als dramatisch bewertet

Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch spricht im Radio Vorarlberg Interview von einem dramatischen Anstieg bei stationären Aufnahmen. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Zahlen ungefähr verdoppelt - sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich, sagt die Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie am Landeskrankenhaus Rankweil, Primaria Maria Veraar. Alle Betten und Plätze seien permanent belegt, phasenweise komme es zu Überbelegungen. Insgesamt stehen 25 stationäre und zwölf tagesklinische Plätze zur Verfügung.

Sensibilität hat zugenommen

Angesichts der jüngsten Studie, wonach jedes vierte Kind unter psychischen Beeinträchtigungen leidet, ist es nach Ansicht von Veraar zu begrüßen, dass nun vermehrt Experten in Anspruch genommen werden. Das zeige dass Eltern, Lehrer und Ärzte zunehmend sensibilisiert seien.

Stress, Belastungen und psychosoziale Krisen seien heute allgegenwärtig. Der alarmierende Befund von Veraar lautet: Insbesondere Kinder und Jugendliche seien stetig steigenden Anforderungen und Erwartungen ausgesetzt. Kommen dann noch Risikofaktoren und Überforderungen ins Spiel, können schwere emotionale Krisen entstehen, warnt die Chefärztin.

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