Technik-Oscar für einen Vorarlberger

Der Feldkircher Bernd Bickel, Professor am Institute of Sciene and Technology (IST) in Klosterneuburg, ist Oscar-Preisträger: Für ein System zur Übertragung von Mimik auf animierte Filmfiguren hat er den Technik-Oscar bekommen.

„Star Wars“ oder „Fluch der Karibik“ - bei diesen Kino-Blockbustern hat ein Vorarlberger mitgemischt: Bernd Bickel hat mit Kollegen ein System zur Übertragung von Mimik auf animierte Figuren entwickelt, das in Hollywood zum Einsatz kommt. Dafür hat er als erster IST-Forscher jetzt in Beverly Hills den Technik-Oscar der „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ bekommen. „Für einen Informatiker ist das natürlich eine Riesenfreude und eine große Auszeichnung - insbesondere, da auch sehr viel Arbeit dahintersteckt“, so Bickel.

Faszination für Gesichter

Jahrelang hat Bickel mit Kollegen für Walt-Disney das Animationssystem Medusa entworfen. Das System ermöglicht es, Gesichter besonders realitätsnah digital nachzubilden. Gesichter haben Bickel schon immer fasziniert - begonnen hat er seine Forschungsarbeit am Anfang seines Studiums mit animierten Modellen für die Gesichtschirurgie, später kam er dann zum Disney-Forschungslabor.

Es habe ihn schon während des Studiums sehr fasziniert, wie sich das Verhalten eines Gesichts mathematisch beschreiben lasse - daraus entstand dann später auch das System Medusa. Erstmals zum Einsatz kam es beim 200 Millionen US-Dollar schweren Walt-Disney Film „Maleficent“ mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Mit am Set zu sein und dann das Ergebnis zu sehen - „das war schon etwas ganz Besonderes“, erzählt Bickel.

Neun Oscars für Wissenschaft und Technik

Heuer werden neun Oscar-Würdigungen für wissenschaftlich-technische Errungenschaften an 27 Personen vergeben. Die Auszeichnungen werden am Samstag in Beverly Hills vergeben. Die feierliche Oscar-Show geht am 24. Februar in Hollywood über die Bühne.