Martha Jungwirth im Kunstmuseum Ravensburg

Die 78-jährige Künstlerin Martha Jungwirth ist vielen erst bekannt, seit sie im Vorjahr den Oskar-Kokoschka-Preis erhalten hat und ihr Werk in der Wiener Albertina präsentiert wurde. Jetzt zeigt das Kunstmuseum Ravensburg (D) Malereien und Aquarelle von Jungwirth.

Jungwirths Bilder sind Ergebnisse eines Prozesses, einer Umwandlung von Erlebtem in eine Komposition von Farbe auf Papier. Nicht die Realität wird abgebildet, sondern die Erinnerung an die Wahrnehmung daran. Das wird auch für den Betrachter spürbar - etwa beim Bild „Ich bin im Garten“. Man kann die bunten Blümchen nicht einzeln bestimmen, doch man kennt das Gefühl, in einer Wiese zu sitzen, kann sie förmlich riechen.

Kunstmuseum Ravensburg

Kunstmuseum Ravensburg

Die Arbeiten seien immer Zeugnisse eines komplexen Transformationsprozesses, sagt Ute Stuffer vom Kunstmuseum Ravensburg. Ausgangspunkt sei immer etwas in der Wirklichkeit. Für die Serie Istanbul diente etwa ein Pressefoto aus 2016 als Basis: Eine nächtliche Aufnahme des Putschversuchs in der Türkei. Die Aquarellserie Windsbraut ist eine Hommage an Jungwirths Ehemann Alfred Schmeller und an die Leidenschaft - dominant im Dachgeschoß des Museums positioniert.

Jungwirth im Kunstmuseum Ravensburg

Malereien und Aquarelle der österreichischen Künstlerin Martha Jungwirth gibt es bis Ende Februar im Kunstmuseum Ravensburg zu sehen.

Das Kunstmuseum Ravensburg wird seit bald einem Jahr von Ute Stuffer geleitet. Dass lang übersehene Künstlerinnen nun ins Zentrum des Kunstbetriebs rücken, hält sie für hoch an der Zeit. Martha Jungwirths Werke sind noch bis Ende Februar im Kunstmuseum zu sehen.

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