Verkehr produziert mehr Treibhausgase

Aus der jüngsten Treibhausgasbilanz des Umweltbundesamtes geht hervor, dass die Emissionen 2017 österreichweit um rund 3,3 Prozent gestiegen sind. Die aktuellsten Zahlen für Vorarlberg stammen aus dem Jahr 2016 - auch sie sind wenig vielversprechend.

Der Ausstoß an Treibhausgasen in Vorarlberg war im Verhältnis zum bundesweiten Schnitt kleiner - die Tendenz ist aber dieselbe, sagt Michael Anderl vom Umweltbundesamt: „Die Emissionen haben sowohl national wie auch in Vorarlberg zugenommen.“ Konkret haben die Emissionen in Vorarlberg um 2,3 Prozent zugenommen, im Schnitt der Bundesländer um 2,7 Prozent.

Verkehr als Hauptverursacher

Der größte Anteil der Treibhausgasemissionen, nämlich fast die Hälfte, entfällt auf den Verkehr. Die Fahrleistungen nehmen zu - und damit auch der Dieselverbrauch, stellt der Experte fest: „Da muss unbedingt etwas gemacht werden. Wobei natürlich gerade in Vorarlberg auch mitspielt, dass doch ein beträchtlicher Anteil der Emissionen durch den Tanktourismus verursacht wird.“

Im Sektor Verkehr könne der Hebel sehr wirkungsvoll angesetzt werden, sagt Anderl, zum Beispiel durch den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder den Verzicht auf das Auto.

Gebäude-Emissionen gehen zurück

Deutlich positiv sticht die Entwicklung der Emissionen von Gebäuden aus der Bilanz hervor. In diesem Bereich konnte in den vergangenen Jahren ein Minus von 40 Prozent verzeichnet werde. Neben einer effizienten Bauweise ist für Anderl ein zweiter wichtiger Grund, „dass es einen Wechsel gibt der Energieträger, also weg von den fossilen Energieträgern hin zu mehr Nutzung von erneuerbaren Energieträgern.“

In den Klimazielen 2020 sind jährliche Höchstmengen für die Freisetzung von Treibhausgasen festgelegt. Aufgrund der aktuellen Zahlen ist nach Angaben des Umweltbundeamtes das Erreichen der Ziele ohne weitere Maßnahmen nicht gesichert.

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