Sonntagsdemos: „Vertreten nicht Gewalttäter“

Seit Monaten treten die Organisatoren der Sonntagsdemos für mehr Menschlichkeit in der Asylpolitik ein. Angesichts der Messerattacke an der BH Dornbirn hat man sich überlegt, die Demo diesen Sonntag abzusagen - sich aber dagegen entschieden.

Der Großteil der Menschen, der in Österreich um Asyl ansucht, sei bedürftig und bringe keine Gewalt mit, sagt Burkhard Walla, einer der Organisatoren der Sonntagsdemos. Man müsse einen gesellschaftlichen Prozess zulassen: „Wir müssen es aushalten, dass es Dinge gibt in unserem Leben, die nur Schmerzen bereiten und die wir nicht wollen. Und gleichzeitig ist es falsch, vorschnell Schuldige zu suchen oder zu benennen.“ Es sei keine Lösung, „unmenschlich zu werden.“

Sonntagsdemos gehen weiter

Angesichts der Messerattacke an der BH Dornbirn haben sich die Sonntagsdemo-Veranstalter überlegt, die Demo diesen Sonntag abzusagen.

Gleichzeitig stellt Walla klar: „Wir vertreten nicht die Gewalttäter, wir vertreten nicht diejenigen, die uns gefährden wollen. Wir vertreten die, die Schutz und Obhut brauchen.“ Den Ruf nach schärferen Asylgesetzen kann Walla durchaus verstehen. Es könne auch sein, dass es unter Asylwerbern ein gewisses Gewaltpotenzial gebe - die meisten davon seien traumatisiert und hätten nichts mehr zu verlieren. Die Antwort darauf könne aber nicht sein, den Bedürftigen Hilfe zu verweigern. Vielmehr müsse man präventiv arbeiten, sagt Walla.