Tödliche Messerattacke auf BH-Beamten

Ein amtsbekannter 34-jähriger Mann hat am Mittwoch einen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn mit einem Messer tödliche Verletzungen zugefügt. Der Beamte verstarb noch an Ort und Stelle.

Der 34-jährige mutmaßliche Täter betrat kurz nach 15.00 Uhr die Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft und fing dort einen Streit mit einem der Beamten an. Dabei zog der Angreifer ein Messer und stach auf sein Opfer ein. Der BH-Mitarbeiter erlitt tödliche Verletzungen und verstarb wenig später.

Messerattacke BH Dornbirn

Maurice Shourot

Polizei am Mittwoch vor der BH Dornbirn

Der mutmaßliche Täter ergriff nach der Tat zu Fuß die Flucht. Die unmittelbar eingeleitete Großfahndung der Polizei, an der auch ein Hubschrauber und eine Hundestreife beteiligt war, führte schließlich zur Festnahme des Tatverdächtigen. Laut Polizei-Pressesprecherin Susanne Dilp wurde der Verdächtige von zwei Polizeibeamten gegen 15.45 Uhr in unmittelbarer Umgebung der BH Dornbirn, beim Kulturhaus Dornbirn, gefasst.

Verdächtiger sprach mehrfach vor

Das Motiv des Angreifers ist bisher unbekannt, sagte Dilp. Allerdings sei der Mann im Laufe des Nachmittags mehrfach wegen eines Anliegens bei der BH vorstellig geworden. Dabei sei es zu verbalen Auseinandersetzungen gekommen. Auch beim Streit kurz nach 15.00 Uhr sei es um dieses Anliegen gegangen.

Tödliche Messerattacke auf BH-Beamten

  1. Ein 34-jähriger Mann hat am Mittwoch einen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn mit einem Messer tödliche Verletzungen zugefügt. Der Beamte verstarb noch an Ort und Stelle.

Beim mutmaßlichen Angreifer handelt es sich laut Polizeiangaben um einen arbeitslosen türkischen Staatsangehörigen. Nachdem er zahlreiche kriminelle Taten begangen hatte, wurde 2009 ein rechtskräftiges Aufenthaltsverbot erlassen. 2010 musste der Mann das Bundesgebiet verlassen. 2019 kam der 34-Jährige illegal nach Österreich zurück, am 7. Jänner stellte er einen Asylantrag. Er befindet sich derzeit im Landeskriminalamt in Haft.

Zur Identität des Opfers wollte sich die Polizei am Mittwoch noch nicht äußern. Die übrigen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft wurden vom Kriseninterventionsteam betreut.

Wallner bricht Brüssel-Reise ab

Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) brach unter dem Eindruck der Ereignisse seinen Brüssel-Aufenthalt ab und trat noch am Mittwoch die Heimreise an. Wallner nahm in Brüssel an einer Sitzung des Ausschusses der Regionen teil.

„Wir können es nicht fassen, was da passiert ist. Unsere Gedanken und Anteilnahme sind in diesen Stunden in erster Linie bei der Familie des Opfers“, so Wallner in einer ersten schriftlichen Stellungnahme. Noch am Mittwoch wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit an den Bezirkshauptmannschaften und beim Amt der Vorarlberger Landesregierung zu erhöhen.

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) kondolierte den Hinterbliebenen und betonte, dass man nach der Tat nicht einfach zur Tagesordnung übergehen könne.

Große Anteilnahme im Land

Auch der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs zeigte sich bestürzt über die Bluttat. „Es sind diese Momente, in denen uns Trauer und Schmerz sprachlos zurück lassen“, so Elbs in einer Aussendung. „Tief betroffen bin ich auch darüber, dass heute ein Mann sterben musste, der sich gerade für die Schwachen unserer Gesellschaft eingesetzt hatte.“ Elbs dankte auch den Einsatzkräften dafür, „dass sie in ihrem Dienst oft auch das eigene Leben in Gefahr bringen und sich dennoch für andere einsetzen“.

NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht äußerte sich ebenfalls zu den Ereignissen: „Derart grausame Taten lassen einen immer sprachlos und voll Trauer zurück. Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei der Familie und den Angehörigen des Opfers.“

SPÖ-Chef Martin Staudinger zeigt sich entsetzt: "Unsere Gedanken sind bei dem Opfer und seinen Angehörigen, bei den Mitarbeitern und den Einsatzkräften, die sofort vor Ort waren. Der Vorfall muss genau analysiert werden um zu erkennen, welche Schlüsse und Maßnahmen daraus zu ziehen sind. Beamte in Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden sind nicht selten Aggressionen ausgesetzt. Wir benötigen Maßnahmen, um sie besser zu schützen.“

FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi drückte den Angehörigen des Opfers sein Mitgefühl aus. Die Politik dürfe jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen: . „Das Maß ist endgültig voll! Wir dürfen nicht zuschauen, wie Asylwerber zu uns ins Land kommen und dann unsere Leute zu Opfern werden.“ Er unterstütze Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) bei seinen Bemühungen um eine konsequente Asylpolitik. Er drängte zudem auf weitere Maßnahmen, um die Sicherheit um Land zu verbessern.