Neue Anlaufstellen für Schmerzpatienten geplant

Das Land will die Behandlungsmöglichkeiten für Schmerzpatienten verbessern. Einerseits soll das „Schmerz-Board“ am LKH Hohenems forciert werden, anderseits sollen neue Anlaufstellen geschaffen werden.

Während akute Schmerzen aus medizinscher Sicht ein Warnsymptom darstellen, handelt es sich bei chronischen Schmerzen um ein eigenes Krankheitsbild. Schätzungen zufolge leiden in Vorarlberg bis zu 65.000 Menschen an chronischen Schmerzen - beispielsweise im Rücken- und Kopfbereich oder an den Gelenken.

„Schmerzboard“: Nur wenige Fälle

Im Landeskrankenhaus Hohenems gibt es eine Schmerzsprechstunde und auch ein sogenanntes Schmerzboard. In diesem beraten Ärzte aus den Landeskrankenhäusern Hohenems und Feldkirch über die Behandlung von komplizierten Fällen. Seit zwei Jahren können sich niedergelassene Ärzte an das Schmerzboard wenden. Die Auslastung lässt jedoch zu wünschen übrig - 50 Fälle wären pro Jahr möglich, im Vorjahr waren es aber deutlich weniger.

Behandlung von chronischen Schmerzen

Schätzungen zufolge leiden 65.000 Menschen in Vorarlberg an chronischen Schmerzen. Am Landeskrankenhaus Hohenems gibt es seit zwei Jahren ein sogenanntes „Schmerzboard“.

Anlaufstellen in Primärversorgungszentren

Laut Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) muss die Inanspruchnahme des Schmerzboards weiter forciert werden. Außerdem will er weitere Anlaufstellen für Menschen mit chronischen Schmerzen schaffen - zum Beispiel in Form der geplanten Primärversorgungszentren. Noch heuer soll es dazu konkrete Ergebnisse geben.

Ärztekammer: Keine „Schmerz-Ambulanz“ nötig

Die Einrichtung einer eigenen „Schmerz-Ambulanz“ für Vorarlberg ist laut Ärztekammer nicht notwendig. Laut Vizepräsident Burkhard Walla würde das alleine keine Qualitätssteigerung für die Patienten bringen. Stattdessen soll weiterhin der Haus- oder Facharzt als Bindeglied zum interdisziplinären Schmerzboard fungieren.

Studiogespräch mit Schmerzmediziner Szalay

Arzt Matthias Szalay gibt im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch Auskunft über chronische Schmerzen und ihre Bekämpfung.

Szalay: „Nutzung optimieren“

Dass es zu wenige Anlaufstellen für Schmerzpatienten gibt, glaubt der praktische Arzt Matthias Szalay nicht, der am Mittwoch zu Gast im „Vorarlberg heute“-Studio war. Vor allem deswegen, weil die vorhandenen Anlaufstellen nicht ausgelastet sind: „Es geht hier vor allen Dingen darum, die Nutzung der vorhandenen Strukturen zu optimieren.“

Das Schmerzboard leiste bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen einen wertvollen Beitrag, sagte Szalay. Das liege vor allem am interdisziplinären Ansatz. Ziel sei es, die Therapie für die Patienten zu optimieren - das sei auch oft möglich.