Kritik an Weltrekord-Funken in Lustenau

Die „Hofstalder Funkenzunft“ will in Lustenau den größten Funken der Welt bauen. Das Projekt hat aber nicht nur Befürworter: Vor allem das Abbrennen des Funkens stellt eine enorme Belastung für die Luft dar, kritisiert die Naturschutzanwaltschaft.

Die Kritik von Naturschutzanwältin Katharina Lins richtet sich nicht generell gegen das Brauchtum des Funken-Abbrennens, sondern gegen die Höhe und die Menge des Holzes, das dabei verbrannt wird: Rund 100 Tonnen sind es. Grundsätzlich sei das Verbrennen von Holz aus gutem Grund unter freiem Himmel verboten, sagt Lins: „Das Holz ist zwar ein biologischer Stoff, er produziert aber sehr viele Abgase, wenn man ihn außerhalb von gut wirksamen Anlagen verbrennt.“

Umweltschutz gegen Brauchtum

Die „Hofstalder Funkenzunft“ will in Lustenau den größten Funken der Welt bauen. Das Projekt hat aber nicht nur Befürworter.

Ausnahmen gebe es nur für Brauchtumsfeuer. Dem Weltrekord-Funken kann sie dennoch wenig abgewinnen: „Holz in dieser Menge zu verbrennen, so viele Abgase zu erzeugen und auch Energie zu verschwenden, finde ich eigentlich nicht notwendig.“ In Vorarlberg gibt es eine Verordnung, die das Funken-Abbrennen als Brauchtum genehmigt. Normalerweise läuft die Ausnahme Mitte März ab. Für den Weltrekord-Funken wurde sie vonseiten des Landes aber verlängert.

Für Gemeinde steht Sicherheit im Vordergrund

Lins appelliert jetzt an die Vernunft der Lustenauer - rechtlich kann sie nicht gegen das Vorhaben vorgehen. Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) hat, wie er sagt, mit der Debatte gerechnet. Er hofft aber, dass nicht gerade dieser Funken als Symbol für eine Auseinandersetzung verwendet wird, was noch gehe und was nicht.

Größter Funken der Welt

Hofstalder Funkenzunft

Der geplante Funken im Vergleich zur Lustenauer Pfarrkirche St. Peter und Paul

Für die Gemeinde steht vor allem die Sicherheit im Vordergrund. Dazu gehören Fluchtwege für die Besucher, Funkenflug oder die Frage, bei welcher Windstärke der Funken angezündet werden darf. Und auch wenn der Bau des Funkens bereits genehmigt wurde: Die Veranstaltung mit möglicherweise tausenden Besuchern ist es nicht. Am Mittwochabend findet in Lustenau eine Sitzung dazu statt.

Funken soll fast 60 Meter hoch werden

Die Lustenauer Funkenzunft will mit ihrer Aktion den bisherigen Weltrekord in der Kategorie „höchstes Lagerfeuer“ überbieten, den die norwegische Hafenstadt Ålesund hält: Am 25. Juni 2016 brannte dort ein Mitsommerfeuer (Slinningsbålet) in der Höhe von 47,396 Metern. Die Lustenauer wollen den Rekord auf 58,60 Meter schrauben - mehr dazu in Lustenauer Funken-Bauer jagen Weltrekord.