Verschärfte Schneelage: einige Orte nicht erreichbar

Der Schneesituation verschärft sich in Vorarlberg wieder. Durch neuerliche Niederschläge steigt die Lawinengefahr, einige Orte sind nicht erreichbar. In den Niederungen werden die Schneelast auf den Dächern und Schneebruch zur Gefahr.

Die Feuerwehren haben in der vergangenen Nacht in den Bezirken Bregenz und Bludenz wieder umgestürzte Bäume aus dem Weg geräumt. Im Bregenzerwald hat es zeitweise einen Stromausfall gegeben, weil ein Baum eine Stromleitung blockierte. In Bregenz wurde ein Dach durch die Schneelast eingedrückt und leicht beschädigt.

Orte von der Außenwelt abgeschlossen

Warth, Schröcken, Gargellen und Baad (im Kleinwalsertal) sind derzeit nicht erreichbar.

Seit 16.00 Uhr sind die L197, Arlberg-Straße, ab Langen und die L198, Flexenstraße, zwischen Alpe Rauz und Zürs gesperrt. Stuben, Zürs und Lech sind ab 16.00 Uhr somit nicht mehr auf der Straße erreichbar.

Wegen Lawinengefahr oder wegen starker Schneefälle sind folgende Straßen gesperrt:

  • die L192, Gargellener Straße, zwischen Galgenul und Gargellen
  • die L193, die Faschinastraße, zwischen St. Gerold und Garsella
  • die L197, Arlberg-Straße, zwischen St. Christoph und Alpe Rauz.
  • die L198 zwischen Steeg und Warth
  • die L201, Kleinwalsertalstraße, zwischen Baad und Mittelberg
  • die L200, Bregenzerwaldstraße, von Schoppernau bis Warth.
  • die L5, Balderschwangerstraße, zwischen Balderschwang und Hittisau-Dorf. Zufahrt bis Parzelle Sippersegg möglich.
  • die L90, Buchbodenerstraße von der L193 nach Buchboden
  • die L28, Bizauer Straße bei Schnepfau
  • und in Lochau die Pfänderstraße.

Wegen Schneebruchgefahr gesperrt:

  • die L11, Eichenberger Straße zwischen Lutzenreute und Eichenberg
  • die L15, Bildsteiner Straße zwischen Bildstein und L200
  • die L20 zwischen Sulzberg und Doren
  • die L21, Sulzberger Straße im Bereich Sulzberg
  • die L714, Ebniter Straße, zwischen Ebnit und Gütle (vorauss. bis 12:00)
Hubschrauber

Bundesheer

Schnee nicht in Bäche kippen

Behörden warnen davor, den geräumten Schnee in Bäche oder an Bachufer zu kippen. Sollten sich die Bäche dadurch stauen, könnte dies wiederum zu lokalen Überschwemmungen führen.

Blick über die Grenze

Am Sonntagmorgen, gegen 04:45 Uhr, kam es zu einem Lawinenabgang zwischen Gschwend und Balderschwang. Durch die Schneemassen wurde die Kreisstraße OA9 über eine Länge von 150 Metern komplett mit Schnee bedeckt. Durch die Gemeinde Balderschwang und die örtliche Lawinenkommission blieb die Kreisstraße nach Österreich bis auf weiteres gesperrt. Es entstand glücklicherweise kein Personen- oder Sachschaden.

Im Verlauf des Vormittags musste auch der Riedbergpass wegen Schneebruch bis auf weiteres gesperrt werden. Vom Skigebiet Grasgehren mussten nach Polizeiangaben
40 Personen evakuiert werden. Derzeit ist Balderschwang mit momentan 1.300 Einheimischen und Gästen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Versorgung der eingeschlossenen Personen seijedoch sichergestellt.

Am Samstag war in Wangen das Dach eines ehemaligen Bauernhofs unter der Schneelast zusammengebrochen. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden beträgt 100.000 Euro.

Die Stadt Kempten im benachbarten Allgäu sperrt am Sonntagabend vorsorglich zehn Turn- und Sporthallen. Es drohe akute Einsturzgefahr.

Nicht ins Allgäu reisen

Der Bahnverkehr auf deutscher Seite ist erheblich eingeschränkt. Zwischen Kempten und Lindau sperrte die Bahn die Strecke komplett. „Räumversuche mit Schneefräse und Schneepflug sind gescheitert“, teilte die Bahn mit. Ein Ersatzverkehr ist wegen starken Schneefalls nicht möglich. Auf der Hauptstrecke zwischen München und Kempten kommt es den Angaben zufolge im Fern- und Nahverkehr zu erheblichen Verspätungen. „Von Reisen ins Allgäu wird abgeraten.“

Aktuelle Schneehöhen

  • Schröcken: 187 cm
  • Lech: 184 cm
  • Warth: 151 cm
  • Langen am Arlberg: 138 cm
  • Bregenz: 27 cm

UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer rechnet bis Dienstag mit 50 bis 100 Zentimeter Neuschnee. In Schröcken nähern wir uns dann der Drei-Meter-Marke, sagt Spatzierer. „Der österreichische Schneerekord, aufgestellt in Schröcken, ist übrigens nicht in Gefahr. Er liegt bei 383 cm aus dem Jahre 1944.“

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