Feuerwerk: Land ruft zur Einschränkung auf

Die Landesregierung appelliert an die Bevölkerung und an die Bürgermeister, die Feuerwerke zu Silvester einzugrenzen. Menschen und Tiere würden unter dem Feuerwerk leiden, die Feinstaubbelastung sei enorm.

Die Lärm- und Feinstaubbelastungen in der Silvesternacht seien vielerorts so hoch wie sonst nie im Jahr, heißt es in der Aussendung der zuständigen Landesräte. Der Grenzwert von Feinstaub werde an fast allen Messstellen um das Mehrfache überschritten.

Was an diesem Tag in die Luft geblasen werde, würde auf Grund der Messwerte an jedem anderen Tag des Jahres die Telefonleitungen des Umweltinstituts zum Glühen bringen. Je nach Lage und meteorologischen Bedingungen seien Silvesterfeuerwerke gar für mehrere Feinstaubtage verantwortlich, so die Landesräte.

Feuerwerk Raketen Böller Kracher

APA/Hans Punz

Raketen

Bernhard: Gefahr für die Gesundheit

Hohe Feinstaubkonzentrationen stellten eine enorme Belastung für die Gesundheit dar, heißt es in der Aussendung weiter. Es sei erwiesen, dass sich dieser lungengängige Feinstaub negativ auf die Atemwege auswirke. Asthmatiker hätten einen erhöhten Medikamentenbedarf und es seien vermehrt Krankenhausaufnahmen wegen Herz-Kreislauf-Problemen zu verzeichnen.

Dazu kommt laut Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) die Verletzungsgefahr: „Regelmäßig müssen Personen wegen unsachgemäßer Verwendung von Silvesterraketen in Vorarlbergs Spitälern behandelt werden.“ Häufigste Verletzungen sind demnach Verbrennungen im Gesicht und an den Händen, Augenverletzungen und Sprengverletzungen an den Händen.

Zeitliche und räumliche Einschränkungen möglich

Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch (Grüne) appelliert daher an die Vorarlberger Gemeindeoberhäupter, Feuerwerke zu Silvester zeitlich zu begrenzen, etwa zwischen 21.00 und 01.00 Uhr, oder nur in bestimmten Bereichen oder an bestimmten Plätzen zu genehmigen.

Bereits Feuerwerke mit der Kennzeichnung „Kategorie F2“ (Feuerwerkskörper mit geringem Lärmpegel) sind im Ortsgebiet eigentlich verboten. Dieses Verbot kann aber von den Gemeinden per Verordnung aufgehoben werden, wenn die Lärmbelästigung nicht unzumutbar ist und die Gesundheit nicht gefährdet wird. „Ich verstehe, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu Silvester keine Spielverderber sein wollen, aber es geht auch darum, Mensch, Tier und Umwelt vor gesundheitlichen Belastungen zu schützen,“ betont Rauch.

Gantner: Auch Tiere leiden unter Feuerwerk

Tierschutzlandesrat Christian Gantner (ÖVP) gibt zu bedenken, dass auch die Tiere sehr stark unter dem für sie ungewohnten Knall- und Blitzlichtgewitter leiden, das oft stundenlang andauert. Deshalb sollten im Nahbereich von landwirtschaftlichen Betrieben und Tierheimen keine Feuerwerke gezündet werden, so Gantner. Zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt müssen die Reste des Feuerwerks entsorgt werden.

"Sparsamer Umgang schont Mensch, Tier und Natur“

Das Fazit der drei Landesräte: „Ein sparsamer Umgang mit Pyrotechnik schont Mensch, Tier und Natur“. Deshalb sollten Knall- und Feuerwerkskörper ausschließlich auf die Zeit des Jahreswechsels beschränkt werden (zwischen 21:00 Uhr und 1:00 Uhr).

Die unerwünschten Belastungen würden so auf eine kurze Zeit reduziert. Zudem sollte das Abfeuern auf Weide- und Äsungsflächen vermieden werden, denn nicht verrottbare Plastik- und Metallteile können in das Tierfutter gelangen und bei den Tieren schwere gesundheitliche Störungen auslösen.