Expertin: Kinderwünsche ernst nehmen

Die Erwartungshaltung von Kindern ist zu Weihnachten oft groß, der Druck auf die Eltern ebenso. Schnell kann die Stimmung um den Christbaum daher kippen. Wie man solche Situationen vermeiden kann, weiß Familientherapeutin Alexandra Ghetta.

Vor Weihnachten sind die Briefe an das Christkind voll mit diversen Wünschen, darunter mögliche und unmögliche. Die Eltern stehen unter Druck. Dazu sagt die Familientherapeutin und Psychotherapeutin beim Institut für Sozialdienste, Alexandra Ghetta: „Es gibt ein Spannungsfeld zwischen pädagogisch sinnvollen Geschenken, die Eltern ihren Kinder machen wollen, und Wünschen, die die Kinder haben. Wichtig ist es dabei, dass man den Wünschen der Kinder gerecht wird“ - sofern es die finanziellen Möglichkeiten zulassen.

Geschenke: Wahn und Sinn

Oft ist es nicht einfach, Weihnachtswünsche von Kindern zu erfüllen. Schnell kann die Stimmung dann in Richtung Enttäuschung kippen.

Wünsche ernst nehmen

Das heißt nicht, dass man jedem Wunsch nachgehen muss, sagt Ghetta. Aber wenn sich herauskristallisiert, dass es sich um einen Herzenswunsch handelt, sollte man - wenn möglich - diesen eben auch erfüllen: „Wenn ich jetzt von einem Kind einen Wunschzettel bekomme, ist es sehr kränkend für das Kind, wenn ich an diesem Wunschzettel vorbeischenke.“ Es sei aber auch wichtig für Kinder, mit einem „Nein“ umzugehen zu lernen.

Für die Familientherapeutin ist ein Mix bei den Geschenken sinnvoll: „Ein guter Gabentisch ist eine Mischung zwischen (...) Herzenswünschen, die den Kindern erfüllt werden, und auch sinnvollen Geschenken.“ Zu letzteren zählen laut Ghetta Bücher, Materialien zum Basteln oder auch Spiele wie ein Tischfußballtisch, die erlauben, gemeinsam Freizeit zu verbringen.

Gespräch im Vorfeld hilft

Sinnvoll sei es auch, Zeit für eine gemeinsame Unternehmung zu schenken oder Dinge zum Bewegen, wie eine Rodel oder Rollerskates. Oft sind Kinderwünsche aber schlichtweg zu teuer oder auch pädagogisch absolut nicht sinnvoll, dann helfe es, mit einem älteren Kind im Vorfeld zu sprechen, um die Enttäuschung zu lindern - und nach einer Alternative zu suchen, die ebenfalls Freude bereitet.