Mehr Privatkonkurse - Firmenpleiten konstant
Neben vielen kleinen Betrieben, die sich irgendwann nicht mehr über Wasser halten konnten, mussten im Jahr 2018 auch zwei große Unternehmen aufgeben: Im Mai wurde über die Zech Gruppe ein Sanierungsverfahren eröffnet, die Schulden lagen bei etwa elf Millionen Euro. Die zweitgrößte Vorarlberger Insolvenz lieferte die trend fashion textil GmbH - hier stehen etwa 6,6 Millionen Euro an Verbindlichkeiten in den Büchern. Diese beiden Großpleiten haben laut Kreditschutzverband 1870 heuer dazu beigetragen, dass die Höhe der Passiva gestiegen ist - und zwar von 38 Millionen Euro im Vorjahr auf 49 Millionen in diesem Jahr.
Ein Blick auf die Branchenstatistik zeigt, dass es die meisten Insolvenzen bei unternehmensbezogenen Dienstleistern (23), in der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe (jeweils 18 Insolvenzen) gab.
Mehr Privatkonkurse wegen vereinfachtem Verfahren
Bei den Privatkonkursen gab es einen Anstieg um 239 auf insgesamt 561 Verfahren. Der Grund für diese massive Steigerung ist laut KSV 1870 ein neues Gesetz, das im Vorjahr in Kraft getreten ist. Damit sei es nämlich für Privatpersonen einfacher geworden, ein Schuldenregulierungsverfahren zu durchlaufen. Langsam lasse der Andrang aber nach - beim KSV geht man davon aus, dass die Zahl der Privatinsolvenzen im nächsten Jahr wieder zurück geht.
Links:
- Fensterhersteller Actual übernimmt Zech (vorarlberg.ORF.at, 24.10.2018)
- Sanierungsverfahren über vierte Zech-Firma eröffnet (vorarlberg.ORF.at, 23.5.2018)
- Zech-Gruppe insolvent: 145 Mitarbeiter betroffen (vorarlberg.ORF.at, 8.5.2018)
- 6,3 Millionen Euro-Konkurs in Götzis (vorarlberg.ORF.at, 5.4.2018)
- Zahl der Insolvenzen zurückgegangen (vorarlberg.ORF.at, 14.12.2017)