Kritik an Tourismus-Plänen der Illwerke Vkw

Der Energieanbieter Illwerke Vkw will bis 2030 rund 30 Mio. Euro in sein Tourismusangebot investieren, den Großteil davon im Wintersport- und Wandergebiet Golm. Dieses Pläne werden aber nicht allerorts begrüßt.

Bis 2030 sollen 30 Mio. Euro im Montafon und in Brand investiert werden, gaben die Illwerke Vkw am Montag bekannt. Der Maßnahmenplan soll laut dem Konzern auch nachhaltig sein - was so mancher Montafoner nicht glauben mag.

Illwerke Vkw: 30 Millionen für Tourismus

Die Illwerke/VKW Gruppe hat ihre Pläne für die Entwicklung des Tourismus im Montafon und in Brand vorgestellt.

Nadine Kaspar von der Initiative „Zukunft Montafon“ befürchtet sogar einen Ausverkauf des Tales: „Wir bauen Hotel um Hotel, es sind immer weniger inländische Investoren am Zug“, sagt Kasper. Da „kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass ihnen auch der nachhaltige Tourismus beziehungsweise das nachhaltige Bestehen der Landschaft wichtig ist.“

Germann beruhigt

Illwerke Vkw-Vorstand Christof Germann beruhigt aber: Weder kalte Betten noch ausländische Investoren sollen im ausgearbeiteten Zukunftsplan eine Rolle spielen. „Wir haben überhaupt kein Interesse an kalten Betten. Umgekehrt - wir wollen eine möglichst hohe Auslastung bei den Betten erreichen“, so Germann.

Und weiter: „Wenn wir uns als Illwerke grundsätzlich vorstellen können, dass wir uns auch an Investitionen beteiligen, zeigt das, glaube ich, deutlich, dass wir den Weg gehen wollen, dass Entscheidungen auch in Vorarlberg getroffen werden.“

„Tourismus als Lebensgrundlage“

Als oberstes Credo für die weitere Verbesserung des Tourismusangebots nannte Germann am Montag die Absicherung des Tourismus als wichtige Lebensgrundlage. Der Ausbau zur Ganzjahresdestination, der ökonomisch und ökologisch nachhaltig erfolgen soll, bringe wirtschaftliche Stabilität und neue Beschäftigungsmöglichkeiten in den Talschaften.

17 Millionen werden am Golm investiert

Am Golm sollen bis 2030 mindestens 17 Millionen Euro in die Ausweitung der Beschneiungsanlagen sowie der Wanderwege und weiterer Attraktionen fließen. 4,5 Millionen Euro sind für einen in Prüfung befindlichen Campingplatz in Vandans vorgesehen. „Durch diese Investition soll verstärkt der Mehrtagesgast angesprochen und eine höhere Wertschöpfung erzielt werden“, sagte Markus Burtscher, Geschäftsführer der Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH.

Laut Germann sind außerdem Investitionen zur Steigerung der Anzahl der Qualitätsgästebetten in den Kategorien 3 und 4 geplant. Diesbezügliche Projekte befänden sich aber noch im Planungsstadium und seien in der Kalkulation nicht berücksichtigt.

Base Camp im „Madlenerhaus“

Im Gebiet Silvretta-Bielerhöhe - die Bielerhöhe ist mit 2.032 Meter der höchste Punkt der Silvretta-Hochalpenstraße - wird im revitalisierten „Madlenerhaus“ ein Base Camp als alpines Ausbildungszentrum entstehen. Zudem werden unter anderem Themenwege rund um den Speichersee und eine Aussichtsplattform zu Vorarlbergs höchstem Berg Piz Buin (3.312 Meter) gebaut. Als Investitionssumme im Silvretta-Gebiet nannte Germann zwei Mio. Euro. Die Vermuntbahn soll aus wirtschaftlichen Gründen nur noch im Winter betrieben werden.

Für die Lünerseebahn wird laut Germann eine Konzessionsverlängerung angestrebt. Ein neues Bahnprojekt komme aus ökologischen Gründen nicht infrage.

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