Claudia Larcher gewinnt Vorarlberger Kulturpreis
Zum vierten Mal haben Casino Bregenz und Sparkasse Bregenz heuer in Kooperation mit dem Land und dem ORF Vorarlberg den mit 15.000 Euro dotierten „Kulturpreis“ ausgeschrieben. Nach der darstellenden Kunst, dem zeitgenössischen Tanz und dem Jazz war diesmal die Kategorie Film am Zug. Fünf aufstrebende Vorarlberger Filmschaffende waren nominiert worden und hatten bei einer öffentlichen Vorausscheidung Anfang November Auszüge aus ihrem Werk einer dreiköpfigen Jury präsentiert.
Udo Mittelberger
Bei einer Gala im Casinorestaurant Falstaff in Bregenz wurden am Freitagabend die drei Gewinner bekanntgegeben. Philipp Fussenegger und Felix Kalaivanan erhalten zwei Anerkennungspreise zu je 2.500 Euro, der Hauptpreis in Höhe von 10.000 Euro geht an Claudia Larcher. Nächstes Jahr wird der „Kulturpreis“ in der Kategorie Malerei vergeben.
Hauptpreis an Claudia Larcher
Trotz Blick fürs Schöne und für Details schafft es die Künstlerin, eine Spannung beim Zuschauer zu erzeugen, die einem Thriller gleichkommt, sagt Insa Wiese, Festivalleiterin der Kurzfilmwoche Regensburg und Jurymitglied. Die Faszination ihrer Arbeiten bestehe im Reziproken zwischen schönen, nur vermeintlich alltäglichen Aufnahmen und dem kühlen analytischen Blick nebst geradezu gewalttätigen Sounds. Mittels Abstraktion, Überhöhung und Verfremdung inszeniere die Künstlerin Lebensräume, die einen verzerrten Alltag widerspiegeln.
Claudia Larchers Arbeiten Werke, denen man sich wahrlich nicht entziehen kann und von denen man mehr sehen möchte, so die Jury.
Udo Mittelberger
Die Jury
Die international besetzte Jury mit Sebastian Höglinger, dem Direktor der Diagonale, des Festival des österreichischen Films, sowie der Journalistin und Filmkritikerin Sonia Neufeld und der Festivalleiterin der Kurzfilmwoche Regensburg Insa Wiese bewerteten die filmischen Beiträge im Rahmen der ORF-Präsentation und ermittelten schließlich die Preisträgerin und Preisträger. Ausschlaggebend für den Entscheidungsprozess waren vor allem Entwicklungspotenziale und Zukunftsperspektiven.
Nächstes Jahr wird der Kulturpreis in der Kategorie Malerei vergeben.
Im Beitrag von ORF-Redakteurin Annette Raschner kommen Preisträgerin Claudia Larcher, Jurorin Insa Wiese, Filmemacher Felix Kalaivanan und Filmemacher Philipp Fussenegger zu Wort.
Claudia Larcher
Larcher, 1979 in Bregenz geboren, ist Künstlerin, Filmemacherin und Fotografin. Sie lehrt seit 2016 an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 2016 erhielt sie den Outstanding Artist Award für Video- und Medienkunst.
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Philipp Fussenegger
Fussenegger, 1989 in Dornbirn geboren, ist Drehbuchautor, Regisseur, Produzent und Fotograf. Er ist eine schillernde Figur. Seine glitzernde Glamrock-Ästhetik und sein Spitzname „Prinz Philipp“ verweisen auf seine leidenschaftliche Vorliebe für Show und Unterhaltung.
2018 erhielt er den Max-Ophüls-Preis für „Bester Mann“ als „Bester mittellanger Film“.
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Felix Kalaivanan
Kalaivanan, gebürtig aus Feldkirch, ist Regisseur, Drehbuch- und Hörspielautor und studiert seit 2014 an der Filmakademie in Wien. Mit dem ersten Kurzfilm „Leaf me alone“ gewann er 2011 einen Wettbewerb des ORF Vorarlberg. Ihm geht es ums Erzählen und darum, Menschen zu erreichen.
2018 wurde sein Film „Metastaaten“ auf der Alpinale als Bester Film aus Vorarlberg ausgezeichnet.
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Link:
- Feuerprobe für Kulturpreis-Anwärter (vorarlberg.ORF.at, 19.9.2018)