Kunst-Kapelle wird wiedereröffnet

Die sanierte Kapelle des Krankenhauses Bregenz wird am Freitag von Bischof Benno Elbs wiedereröffnet. Sie gilt als außergewöhnlicher Ruheraum, auch weil sie vom Vorarlberger Maler Heinz Greissing konzipiert wurde.

Als das Krankenhaus Bregenz 1975 eröffnet wurde, überzeugte es auch mit einem umfassenden künstlerischen Programm. 40 Jahre später entschied man sich, die einzigartige Kirche originalgetreu zu sanieren. Morgen Freitagvormittag wird die sanierte Kapelle von Bischof Benno Elbs wiedereröffnet.

Kapelle im LKH Bregenz saniert

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Eröffnung des Krankenhauses Bregenz 1975

Wer zum ersten Mal die Kapelle im ersten Obergeschoß des Krankenhauses betritt, ist erstaunt. Es eröffnet sich ein weiter, heller Raum, der völlig ortlos erscheint, wie nicht von dieser Welt, als ob einen die ersten Schritte, die man macht, hinein in eine andere Sphäre führten.

Kapelle im LKH Bregenz saniert

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Der dicke, weiße Teppich dämpft alle Geräusche, vor den Fenstern sind Leinwände mit den für Heinz Greissing so typischen Farbstreifen angebracht. An der Decke finden sich riesige aufgemalte Kreise in dünnen roten Linien, am Boden finden sie ihre Fortsetzung in den Farben Braun, Grau und Rot, eingewebt in den Teppich.

Sanierung der Kapelle im LKH Bregenz

Vor mehr als 40 Jahren sorgte bei der Eröffnung des LKH Bregenz die Kapelle für Aufsehen. Nun ist die einzigartige Kirche saniert worden.

Es ist vor allem der Teppich, der diese intensiv wirkende, spirituelle Atmosphäre schafft. Der in der Schweiz hergestellte Teppich war es auch, der bei der Sanierung am heikelsten war, wie sich Marco Franzmann vom Architekturbüro Baumschlager/Eberle erinnert.

Kapelle im LKH Bregenz saniert

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Ausschnitt vom Teppich

Der Architekt von damals ist Karl Sillaber. Er erinnert sich an die Zusammenarbeit mit dem Künstler Heinz Greissing und an den einstigen Kulturamtsleiter von Bregenz Oskar Sandner, der die Kunst im Krankenhaus in dieser Form erst ermöglichte.

Seit 2016 wird das Krankenhaus Bregenz saniert und erweitert. Dass entschieden wurde, die alte, allen Konfessionen offenstehende Kapelle zu erhalten, hält Susanne Fink von der Kulturabteilung des Landes für einen Glücksfall.

„Die wurde schon in den 1970-er Jahren hoch gepriesen. Das Konzept von Hans Greissing funktioniert nach wie vor in diesem Raum.“

Kapelle im LKH Bregenz saniert

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Heinz Greissing weilt derzeit übrigens in Ronda in Spanien, wo er seit vielen Jahren lebt. Über die Erhaltung der Kapelle freue er sich außerordentlich.