Hochansteckende Infektion als Übungsannahme

In Hohenems fand am Montag die erste „Einsatzübung Infektionsschutz“ statt. 30 Einsatzkräfte von Rettung, Polizei und Feuerwehr rückten an, um einen schwerwiegend infizierten, uneinsichtigen Mann im Krankenhaus zu übergeben.

MERS

  • steht für Middle East Respiratory Syndrome und bezeichnet eine Infektion der Atemwege, die durch das MERS-Coronavirus verursacht wird. Die Erkrankung ist meldepflichtig.
  • In Österreich wurde 2014 und 2016 jeweils ein importierter Fall aufgezeichnet.
  • Die Betreuung eines MERS-verdächtigen Patienten ist sehr personalintensiv. Am LKH ist die Bereitstellung von drei Pflegepersonen sowie einem Arzt vorgesehen.

Grundlage der Übung war folgende Annahme: Ein 58-jähriger Mann, der von einer Reise nach Saudi Arabien zurückkehrt, weist alle Anzeichen der hochansteckenden Infektion MERS auf. Festgestellt hat dies ein Arzt auf Hausbesuch. Experten des Roten Kreuzes und die Landessanitätsdirektion werden alarmiert.

Die Übung beinhaltete ein vollständiges Durchspielen der ernsten Situation - von der Notfallmeldung bis zur Übernahme im Landeskrankenhaus Feldkirch. An der Übung beteiligten sich das Österreichische Rote Kreuz, das Infektionsteam der Behörde, das aufnehmende Team am Landeskrankenhaus Feldkirch, die Polizei Hohenems und Feldkirch sowie die Feuerwehr Hohenems und die Betriebsfeuerwehr am Landeskrankenhaus Feldkirch.

Im Ernstfall Zwangsmaßnahmen

Erschwerend kam bei der Übung hinzu, dass von einem uneinsichtigen Patienten ausgegangen wurde. Im Ernstfall könnten die Behörden Zwangsmaßnahmen anordnen, schließlich gehe es um den Schutz der Allgemeinheit, sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher.

Dringend notwendig sei es, im Notfall die Abläufe der anderen zu kennen. Die Übung diente unter anderem dazu, Schwachstellen zu erkennen und daraus zu lernen, so Marcus Gantschacher vom Roten Kreuz.