Prozess nach Sex und Drogen im Skiurlaub

Schnee, Alkohol und Sex - so hat sich ein Oberösterreicher wohl einen Kurzurlaub in Lech heuer im März vorgestellt. Dieser Kurztrip hat nun aber ein gerichtliches Nachspiel. Dem Mann wird vorgeworfen, eine wehrlose Frau sexuell missbraucht zu haben.

Der Angeklagte war mit einem Geschäftsfreund aus Wien angereist - auch zwei Damen aus Moskau hat man extra einfliegen lassen - und auch eine alte Bekannte des Wieners war mit von der Partie.

Dem Oberösterreicher wird nun am Landesgericht Feldkirch vorgeworfen, eine wehrlose Person sexuell missbraucht zu haben. Laut Anklage hat sich die Geschichte folgendermaßen abgespielt: Die Frau sei nach einer freuchtfröhlichen Nacht am Morgen immer noch betrunken gewesen. Laut Staatsanwaltschaft ist auch Kokain im Spiel gewesen. Der Angeklagte habe die Frau, die tief geschlafen habe, in sein Bett getragen, sei in sie eingedrungen, bis sie aufwachte und ihn von sich stieß. Damit habe er das Verbrechen des sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person begangen, so steht es in der Anklage.

„Er habe nichts Kriminelles gemacht“

Der Angeklagte gibt zu, dass der Kurzurlaub moralisch verwerflich angesehen werden könne, aber kriminell sei nichts gewesen. Die Frau, die ihn beschuldigt, sei an diesem Morgen nur mit einem kleinen Handtuch bedeckt auf einer Couch des Appartments gelegen; sie habe vor Kälte gezittert, als sie da ihren Rausch ausschlief. Da habe er sie ins Bett gelegt und zugedeckt - und sonst gar nichts.

Wichtiger Zeuge fehlt

Die Frau wurde bereits kontradiktorisch einvernommen. Das Video wird dem Gericht noch gezeigt. Ein Urteil wird es aber heute nicht geben, da ein wichtiger Zeuge, der Geschäftsfreund des Angeklagten, sich entschuldigt hat.