Forscherin sieht Drogen-Ersatz-Therapie kritisch

Die bekannte Suchtforscherin Irmgard Vogt sieht die Drogen-Ersatz-Therapie kritisch. Die Ersatzdrogen hätten auf Dauer massive Nebenwirkungen. Neue Wege müssten hier eingeschlagen werden, so Vogt bei einem Symposium des Krankenhauses „Maria Ebene“.

Psychologin und Soziologin Irmgard Vogt, laut Krankenhausstiftung eine der bekanntesten Suchtforscherinnen Deutschlands, referierte über die Lebenswelten von Substitutions-Patienten über 40 Jahren. Vogt sieht die Drogen-Ersatz-Therapie kritisch. Die Ersatzdrogen hätten auf Dauer massive Nebenwirkungen - viele konsumierten gleichzeitig auch illegale Substanzen, Alkohol oder Tabak. Dementsprechend sei ihr körperlicher Zustand, sagt Vogt. Eine Möglichkeit wäre die kontrollierte Heroinabgabe - ähnlich wie in der Schweiz praktiziert.

Gene und Umwelteinfluss

Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren probierten viele Sachen aus. Für junge Menschen, die eine Suchterkrankung in der Familie hätten, könne das problematisch werden, sagt der Primar der Stiftung Maria Ebene, Michael Willis. Denn für sie bestehe die Gefahr, ebenfalls in eine Abhängigkeit zu geraten, sagt Willis. Ob jemand süchtig wird, liege zum einen an den Genen, zum anderen an den Umwelteinflüssen. Das Verhältnis liege bei 50 zu 50, sagt Willis.

Krankenhaus Maria Ebene

Das Krankenhaus Maria Ebene in Frastanz ist die älteste Einrichtung der Stiftung Maria Ebene und nahm 1976 den ersten Patienten auf. Neben Alkohol- und Medikamentenabhängigen behandelte das Krankenhaus auch schon frühzeitig Menschen mit Drogenproblemen.

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