Sattelzug auf Abwegen: Aufwendige Bergung

Ein 38,5 Tonnen schwerer Sattelzug hat am Mittwoch in Bildstein in einer aufwendigen Aktion geborgen werden müssen. Der Lenker aus Polen wollte ursprünglich nach Widnau (CH), das Navi leitet ihn aber auf die viel zu schmale Gemeindestraße in Bildstein.

Der polnische Sattelzug war laut Polizei am Mittwochvormittag in Deutschland beladen worden. Die Fracht war für eine Firma in der Schweiz bestimmt. Wie der Lenker angab, habe er die Lieferadresse korrekt ins Navigationsgerät eingegeben. Aus bisher unerklärlichen Gründen navigierte ihn das Gerät jedoch nach Wolfurt und in weiterer Folge über die Bildsteinerstraße (L15) nach Bildstein.

In Bildstein Dorf, auf Höhe der Abzweigung Farnach/Alberschwende, fuhr der 38,5 Tonnen schwere Lkw geradeaus ins „Töbele“ zwischen den Parzellen Baumgarten und Bereuter. Auf der für den Sattelzug viel zu schmalen Gemeindestraße kam der Sattelanhänger schließlich in einer Linkskurve links von der Straße ab und rutschte in den dortigen Abhang. Da auch das Zugfahrzeug rechts vorne anstieß, war weder ein Vor- noch Rückwärtsfahren mehr möglich.

Achtstündige Bergungsaktion

Zur Bergung rückten die Feuerwehr Bildstein und Bergetechnikfirmen an. Zum Einsatz kam ein Spezialbergefahrzeug mit Mobilkran. Die Bergungsarbeiten dauerten von 16.00 Uhr bis Mitternacht. Während dieser Zeit war die Gemeindestraße für andere Fahrzeuge nicht passierbar.

Verletzt wurde niemand. Am Sattelanhänger entstand geringfügiger Sachschaden. Sowohl für die L15 als auch für sämtliche Gemeindestraßen in Bildstein besteht ein Fahrverbot für Lkws und Sattelfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von über 26 Tonnen. Weil der Sattelzug mit fast 40 Tonnen Gesamtgewicht deutlich schwerer war, wird der Lenker an die Bezirkshauptmannschaft Bregenz angezeigt.