Kammer: Zahl der Saisonniers wird nicht reichen

In Vorarlbergs Tourismusbetrieben dürfen in der kommenden Wintersaison 200 Saisonniers, also Arbeitskräfte aus Drittstaaten, arbeiten. Laut Wirtschaftskammer wird das aber nicht ausreichen. Die Kammer hofft, dass die Liste der Mangelberufe bald regionalisiert wird.

Die Mitarbeiter-Situation im Tourismus ist angespannt, wie immer vor der Wintersaison. In dieser Zeit werden in der Vorarlberger Hotellerie und Gastronomie rund 3.000 Mitarbeiter mehr benötigt als in der Sommersaison. Im kommenden Winter dürfen wieder 200 Saisonniers als Arbeitskräfte aus Drittländern - also Ländern, die nicht zum Europäische Wirtschaftsraum (EWR) gehören - in Vorarlberg arbeiten, die Zahl ist seit Jahren gleich.

Aber allein im Bezirk Bludenz haben die Hoteliers bereits 160 Anträge für Saisonniers gestellt - sprich, es werden mehr benötigt, sagt Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer: „Wir werden auch heuer wieder eine höhere Zahl von Anträgen haben, obwohl wir derzeit einen leichten Rückgang der Anträge feststellen.“ Derzeit könne man aber nicht sagen, ob das eine Wende am Arbeitsmarkt bedeute, so Furtner: „Ich würde das zum jetzigen Zeitpunkt nicht so interpretieren.“

Personalsuche innerhalb der EU schwieriger

Hinzu kommt, dass die Personalsuche innerhalb der EU immer schwieriger wird. Mitarbeiter, die noch vor Jahren aus den östlichen EU-Ländern gekommen sind, werden weniger. Denn auch dort boome der Tourimus, so Furtner. Zudem seien das Einkommensniveau und der Lebenstandard dort gestiegen - und damit die Bereitschaft, nach Österreich zu gehen, geringer geworden.

Kammer hofft auf regionale Anpassung der Liste

Furtner hofft, dass die Regierung die Liste der Mangelberufe regionalisiert, also je nach Bundesland an den jeweiligen Mangel anpasst. Steht ein Beruf auf dieser Liste, können die Unternehmen qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten über die Rot-Weiß-Rot-Karte bekommen.

Der Forderung nach einer Regionalisierung schließt sich auch Hotelier Raphael Mäser aus Schruns an. Der Beruf Koch sei immer noch nicht auf der Mangelberuf-Liste zu finden, so Mäser: „Für 2019 wäre das geplant. Ich hoffe, dass die Regierung einen Schritt vorwärts macht. Dann wäre es für uns möglich, Köche aus Drittstaaten anzustellen.“

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