Cannabis aus der Apotheke

Rund 65.000 Vorarlberger leiden an chronischen Schmerzen. Cannabis könnte einigen Schmerzpatienten Linderung verschaffen. Darüber waren sich rund 300 Apotheker bei einer Schmerztherapie-Tagung am Wochenende in Salzburg einig.

Die Heilwirkung von CBD, einem Bestandteil von Hanf, sei unumstritten, so Rehak. Bei der jüngsten Apothekertagung in Salzburg sei Cannabis deshalb auch als Schmerzmittel thematisiert worden.

Im Beitrag von ORF-Redakteurin Dorothea Schertler sehen Sie Jürgen Rehak (Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer).

Für den Vorarlberger Apothekerkammer-Präsident Jürgen Rehak ist deshalb klar: Cannabis gehört in die Apotheke, weil es Arzneimittelwirkung habe. Doch die Politik tue sich sehr schwer mit der Freigabe von Cannabis.

Nebenwirkungen gängiger Schmerzmittel

Neben Cannabis ging es bei der Tagung der Apotheker auch um sogenannte NSAR, wie zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac. Das sind Schmerzmittel, die häufig bei rheumatischen Erkrankungen, aber auch bei Kopfschmerzen eingesetzt werden, Sie sind gefährlicher, als bisher angenommen, so Rehak. So gebe es Nebenwirkungen vor allem für das Herz.

Bei Vorschädigungen im Bereich des Herzens müsse man daher sehr genau abwägen, welcher Wirkstoff und wie viel davon verschrieben werde, so Rehak.

Neuentwicklungen für Schmerzpatienten

Weiteres thematisiert wurden bei der Tagung Neuentwicklungen im Bereich der Schmerzmitteltherapie. Gerade im Bereich der Migräne gibt es hier laut Rehak Neuerungen, die allerdings allesamt sehr teuer seien, ebenso wie es auch im Bereich Cannabis der Fall wäre.

Festhalten müsse man auch, so ein weiteres Ergebnis der Apothekertagung, dass nicht alle Schmerzen therapiert werden können. Eine Linderung sei oft möglich, aber Schmerzfreiheit könne nicht in jedem Fall erzielt werden.

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