Einbruchserie hält Polizei auf Trab

Im Vorarlberger Unterland sind seit Mitte Oktober 25 Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäusern verübt worden - zuletzt am vergangenen Wochenende in Dornbirn und Lauterach. Die Polizei hat noch keine konkreten Hinweise auf die Täter.

Laut Herbert Humpeler vom Landeskriminalamt werden derzeit die Spuren der Einbrüche zusammengeführt. „Wenn man feststellt, dass es ein und dieselben Spuren sind - seien es Werkzeug-, Fuß- oder sonstige DNA-Spuren -, kann man davon ausgehen, dass es sich um ein und denselben Täter bzw. um eine Serie handelt“, so Humpeler.

Großfahndung nach Einbruchserie

Seit Mitte Oktober sind im Unterland 25 Einbrüche begangen worden. Laut ersten Erkenntnissen dürfte die Taten von ein- und demselben Einbrecher verübt worden sein.

Dennoch konnte bislang noch niemand verhaftet werden. Die Dämmerung biete den Einbrechern Schutz und sie seien schnell, sagt Humpeler. „Wenn sie feststellen oder annehmen, dass niemand zuhause ist, dann brechen sie ein. Sie sind relativ schnell wieder weg und deshalb ist es auch sehr schwierig, der Täter habhaft zu werden“, erklärt der Ermittler.

Polizei: „Nicht den Helden spielen!“

Die Täter brechen Fenster oder Terrassentüren auf und sie brechen sogar ein, wenn sich Personen im Haus befinden. In so einer gefährlichen Situation rät die Polizei, nicht den Helden zu spielen. „Wir empfehlen, dass man sich einsperrt, dass man sich bemerkbar macht und dass man sofort den Notruf anruft und eventuell beobachtet, wohin der Täter flüchtet“, sagt Humpeler.

Die Polizei appelliert erneut, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden, auch wenn Einbrecher im Vorfeld nicht leicht zu erkennen seien. Verhaltensmuster kann man laut Humpeler nicht erkennen. Aber wenn eine Person wahrgenommen werde, die nicht in die jeweilige Region gehöre oder sich auffällig verhalte, dann sollte die Polizei verständigt werden, die dann zwecks einer Kontrolle ausrücke. Das Landeskriminalamt bietet auch Beratungen für verbesserten Einbruchsschutz an. Die Wartezeit liegt derzeit bei rund einer Woche.

Dornbirnerin ertappt Einbrecher

Erst am vergangenen Wochenende hat es in Dornbirn eine Großfahndung nach einem Einbrecher gegeben. Mehrere Polizeistreifen und Polizeihunde sowie eine Drohne waren im Einsatz. Eine Hausbewohnerin hat zuvor den Einbrecher auf frischer Tat ertappt.

Gegen 19.50 Uhr bemerkte die Hausbewohnerin in Dornbirn Niederbahn den Einbrecher. Sie alarmierte die Polizei und ihren Schwiegervater. Dieser erwischte den Mann auf frischer Tat und verfolgte ihn, der Einbrecher konnte jedoch in Richtung Bahnhof Hatlerdorf flüchten.

Gebiet großräumig abgesperrt

Kurze Zeit später wurde ein Einbruch in ein Reihenhaus in der selben Gegend gemeldet. Sofort wurde eine Großfahndung eingeleitet. Das Gebiet wurde großräumig gesperrt, zahlreiche Polizeistreifen durchsuchten mit Polizeihunden die Gegend. Es wurde auch eine Feuerwehrdrohne mit Wärmebildkamera eingesetzt. Die Fahndung blieb jedoch ohne Erfolg.

Der Täter wird als etwa 25 Jahre alt und 1,75 Meter groß beschrieben. Laut Exekutive war er offensichtlich auch sehr sportlich.

Polizei ersucht um erhöhte Aufmerksamkeit

Die Polizei ersucht erneut die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit. Seit Mitte Oktober ist es im Unterland im Bereich Dornbirn, Wolfurt, Lauterach und Bregenz zu über 15 Einbruchsdiebstählen in Wohnhäusern und Wohnungen gekommen. Die Täter brachen Terrassentüren und Fenster auf - mehr dazu in Vermehrt Einbruchdiebstähle im Unterland.

Tipps der Polizei

  • Das Haus oder die Wohnung sollten immer abgesperrt werden, auch wenn man sein Zuhause nur kurz verlässt. Das gilt auch für gekippte Fenster und Türen.
  • Man sollte ein Licht aufdrehen, da die Häuser in der Dämmerungszeit nicht unbewoht erscheinen sollen.
  • Tatsächliche Straftaten oder verdächtige Wahrnehmungen sollen sofort der Polizei über den Notruf 133 mitgeteilt werden. Es sind keine Nachteile für den Anrufer zu erwarten, sollte sich der vermeintliche Einbruch als ein anderer, letztendlich harmloser Sachverhalt darstellen.
  • Alarmanlagen schrecken Täter teilweise von vornherein ab – jedenfalls aber nach der Auslösung.

Wenn Sie Opfer eines Einbruchs geworden sind:

Bewahren Sie Ruhe. Rufen Sie sofort die Polizei unter 133 an. Halten Sie telefonische Verbindung mit der Polizei und folgen Sie den Instruktionen. Betreten Sie das Haus oder die Wohnung nicht, sondern warten sie auf der Straße auf die Polizei.

Sollte sich der Täter noch in der Wohnung befinden, vermeiden Sie wenn möglich eine Konfrontation mit dem Täter. Drehen Sie das Licht auf und merken Sie sich möglichst viele Details zur Person des Täters. Rufen Sie sofort die Polizei unter 133 an und geben Sie bekannt, wie viele Täter Sie gesehen haben und in welche Richtung sie geflüchtet sind. Halten Sie telefonische Verbindung mit der Polizei. Verlassen Sie das Haus oder die Wohnung und warten Sie auf der Straße auf die Polizei.

Dämmerungseinbrüche im Herbst

Seit Mitte Oktober sind im Vorarlberger Unterland bereits 25 Einbrüche in Wohnungen und Einfamilien-Häuser verübt worden. Erst am Sonntag wurde in Lauterach in zwei Wohnungen eingebrochen. Trotz eingeleiterer Fahndung fehlt von den Tätern jede Spur. Die Polizei geht in einigen Fällen davon aus, dass es dieselben Täter sein könnten und bittet die Bevölkerung, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden. Denn gerade jetzt haben Dämmerungseinbrecher Hochsaison.