Abschiebungen: Bischof vermisst Menschlichkeit
Die jüngsten Fälle von Abschiebung in Vorarlberg ließen die Wogen hochgehen. Vergangenes Wochenende wurde der Gastronomielehrling Abbas Qamar abgeschoben ( - mehr dazu in Abbas nach Pakistan abgeschoben), dann sorgte der Fall einer armenischen Familie für Wirbel (- mehr dazu in Abschiebung ruft politische Parteien auf den Plan).
Gegen die „Grausamkeiten des Asylsystems“ hatten etwa Dienstagnachmittag 200 Personen vor der Regionalstelle des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) in Feldkirch demonstriert - mehr dazu in Protest gegen Abschiebung.
Elbs für Einbeziehung der Bundesländer
Auch Bischof Elbs äußerte sich am Mittwoch in einer Presseaussendung der katholischen Kirsche kritisch zu den aktuellen Abschiebefälle - er bat um „mehr menschliches Augenmaß im Umgang mit Flüchtlingen“. Zudem sprach er sich für die verbindliche Einbeziehung der Bundesländer und der örtlichen politischen Verantwortlichen bei der Entscheidung über die Gewährung eines humanitären Bleiberechtes aus. Dadurch wäre die Berücksichtigung von humanitären Gründen und von erfolgreicher Integration besser gewährleistet, ist er überzeugt.
ORF
Bei solchen Entscheidungen könne nicht der „Druck der Straße“ oder Lobbyismus ausschlaggebend sein, denn die Armen und Schwachen hätten oft keine Stimme, so Elbs weiter.
„Eine Frage der Menschenwürde“
Vielmehr sei es eine Frage der Menschenwürde, die im christlichen Menschenbild und in der europäischen Menschenrechtskonvention verankert sei. „Menschen müssen immer Menschen bleiben“, betonte Elbs und bat auch um das Gebet - „besonders für die vielen Frauen und Kinder, die flüchten müssen und deren Seele im tiefsten verletzt wurde“.
Links:
- Protest gegen Abschiebung (vorarlberg.ORF.at, 30.10.2018)
- Diskussion über humanitäres Bleiberecht (vorarlberg.ORF.at, 30.10.2018)
- Innenministerium räumt Fehler ein (voarlberg.ORF.at, 29.10.2018)
- Abbas nach Pakistan abgeschoben (vorarlberg.ORF.at, 27.10.2018)