Betriebsräte beschließen erste Kampfmaßnahme

Die Betriebsräte fordern die Arbeitgeber in einer Resolution auf, den nächsten Verhandlungstermin der Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen vorzuziehen. Auch Kampfmaßnahmen sind geplant: Vor der nächsten Verhandlung sollen Betriebsversammlungen abgehalten werden.

Die Metaller-KV-Verhandlungen stocken, die Fronten sind verhärtet. Zudem pochen die Arbeitnehmer weiter massiv auf Kompensationen für das neue Arbeitszeitgesetz, die die Arbeitgeber ablehnen. Bei österreichweiten Betriebsrätekonferenzen haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp nun Betriebsratsversammlungen von 1. bis zum 7. November beschlossen - und zwar in allen Betrieben der Metallindustrie und des Bergbaus.

Betriebsräte beschließen Kampfmaßnahmen

Die Betriebsräte fordern die Arbeitgeber auf, den nächsten Termin der Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen vorzuziehen. Auch Kampfmaßnahmen sind geplant.

Laut Marcel Gilly, dem stellvertretenden Geschäftsführer der GPA Vorarlberg, geht es in dem Forderungsprogramm um eine ordentliche Lohn- und Gehaltserhöhung, aber auch um den 12-Stunden-Tag. Es brauche eine Arbeitszeitregelung, mit der man auch „in Zukunft Familie und Beruf unter einem Dach vereinen“ könne.

Betriebsräte: Verhandlungstermin vorziehen

Die Konferenz in Vorarlberg fand am Vormittag mit rund 75 Betriebsräten im Kolpinghaus in Dornbirn statt. Daran nahmen neben Vertretern der Metallbranche auch Betriebsräte aus der Brauindustrie, dem Metallgewerbe, der Arbeitskräfteüberlassung und der Eisenbahn teil. Auch in diesen Bereichen finden Kollektivvertragsverhandlungen statt.

In Dornbirn - wie auch bei den Konferenzen in den anderen Bundesländern - beschlossen die Betriebsräte die Resolution, in der zudem die Arbeitgeber ersucht werden, den nächsten Verhandlungstermin der Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallbranche vorzuziehen. Bisher ist der nächste Termin der 8. November. Die Gewerkschaften orten einen Versuch, die Gespräche in die Länge zu ziehen. Das sei „respektlos“. Schließlich solle der neue KV ab 1. November gelten. Das wäre allerdings auch rückwirkend möglich.

„Zahlen, die nicht stimmen“

Joachim Moser, Betriebsratsvorsitzender bei Blum Beschläge, sieht bei der Bundesregierung ein Agieren mit drei „Zauberwörtern“: „Ausländer, Funktionäre, Sparen“. Mit diesen drei Wörtern versuche die Bundesregierung, die Leute auf ihre Seite zu ziehen, sagt Moser. „Wenn man dann noch mit falschen Zahlen agiert, die hinten und vorne nicht stimmen, dann wird die Bevölkerung hinters Licht geführt“, so Moser.

Als Beispiel für eine ihrer Ansicht nach schiefe Optik nennen die Betriebsräte die Brauindustrie. Diese schreibe durchaus fette Gewinne, sagt Erich Nagel, der Landessekretär der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge, das Angebot an die Arbeitnehmer liege aber bei einem Prozent Lohnerhöhung.