Fensterhersteller Actual übernimmt Zech

Der oberösterreichische Fensterhersteller Actual übernimmt die insolvente Vorarlberger Traditionsmarke Zech Fenster und führt deren Geschäfte mit einer eigens gegründeten Gmbh in Götzis fort. Die Produktion wird allerdings komplett aus Vorarlberg abgezogen.

Die neue Gesellschaft werde rund 50 Mitarbeiter der noch bestehenden vier Zech-Gesellschaften übernehmen. Die Zusammenführung der noch vorhandenen Zech-Geschäfte in nur einer Gesellschaft sei dabei ein wichtiger Teil eines Effizienzprogrammes und führe zu einer Verschlankung der Organisation. Die Geschäfte der neuen Gesellschaft in Vorarlberg führt Actual-Gesellschafter Herwig Ganzberger. Zum Prokuristen wird der ehemalige Zech-Werksleiter Dietmar Birkel bestellt.

Keine Produktion mehr in Vorarlberg

Die neue Zech Fenster GmbH werde sich vor allem auf Marktbearbeitung und Auftragsabwicklung in Vorarlberg konzentrieren. Die bereits bekannt gegebene Verlagerung der Produktion von Zech-Standardfenstern zu Actual nach Oberösterreich wird beibehalten. Neu ist jetzt allerdings, dass Actual auch die ursprünglich für Vorarlberg noch vorgesehene Sonderfertigung von Zech- und Actual-Fenstern am Zech-Standort in Ludesch schließen und bis Jahresende 2018 nach Oberösterreich verlagern wird. Das hänge nicht zuletzt damit zusammen, dass dieser Bereich unverändert defizitär sei.

Fünf Millionen Euro an Investitionen

Mittelfristig wolle Actual mit seiner zusätzlichen Fenstermarke Zech einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro erzielen. Neben Vorarlberg soll auch in die Marktbearbeitung in der Ostschweiz investiert werden. Zu diesem Zweck werde in der Schweiz eine Tochtergesellschaft der Zech Fenster GmbH gegründet und ein Show-Room eingerichtet. In den kommenden fünf Jahren sollen rund fünf Millionen Euro in den Marktausbau investiert werden. In der übernommenen Zech-Belegschaft und bei Actual herrsche Aufbruchsstimmung, da man nunmehr die Traditionsmarke Zech als Marktführer in Vorarlberg zur Gruppe zähle und Actual einer der größten Komplettanbieter von Fenstern, Türen, Ganzglas-Systemen und Sonnenschutz in Europa sei. Actual mit Produktionswerken in Oberösterreich und der Steiermark beschäftigt rund 360 Mitarbeiter und erzielte einen Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro.

Arbeitsplätze fallen weg

Die vier im Mai 2018 eröffneten Sanierungsverfahren über die Zech GmbH, die Zech Fenstertechnik GmbH, die Zech Holzfenster GmbH & Co KG sowie die Zech Kunststofffenster GmbH betrafen insgesamt rund 145 Mitarbeiter. In der jetzt gegründeten und von den Sanierungsverfahren völlig unabhängigen Zech Fenster GmbH arbeiten rund 50 Mitarbeiter für Zech weiter.

Der Bereich Sonnenschutz der Zech GmbH mit sieben Mitarbeitern wurde wie berichtet an die Schweizer Firma Beerli verkauft. Zudem arbeiten dem Vernehmen nach noch einige Mitarbeiter für Roman Zech im Rahmen einer Servicegesellschaft. Unter dem Strich bedeutet dies jedoch, dass rund die Hälfte der ursprünglich 145 Arbeitsplätze durch diese Insolvenzen weggefallen ist.