Erschöpft, aber wehrhaft: 88-Jähriger geborgen

Ein 88-Jähriger ist am Samstag nach einer 13-stündigen Wanderung beim Abstieg vom Itonskopf mit dem Rettungshubschrauber ins Tal gebracht worden. Trotz Kreislaufproblemen hatte er sich stundenlang gegen Hilfe gewehrt.

Der 88-jährige Deutsche war laut Polizei am Samstag gegen 04.30 Uhr alleine vom Panoramagasthof Kristberg zu einer Wanderung auf den Itonskopf aufgebrochen. Gegen 15.00 Uhr befand sich der Mann kurz unterhalb des Gipfels und fiel anderen Wanderern dadurch auf, dass er große Mühe hatte, den Gipfel zu erreichen. Da er offensichtliche Kreislaufprobleme hatte, setzten sie einen Notruf ab.

Jede Hilfe abgelehnt

Als der alarmierte Rettungshubschrauber „Christophorus 8“ am Itonskopf eintraf, verweigerte der ehrgeizige Berggeher allerdings jede Hilfeleistung, worauf der Rettungshubschrauber unverrichteter Dinge wieder zum Stützpunkt zurückkehrte. Gegen 16.10 Uhr nahmen Beamte der der Polizeiinspektion Schruns erneut Kontakt mit dem Melder der Alpinen Notlage auf. Dabei konnten sie in Erfahrung bringen, dass sich der 88-Jährige zwischenzeitlich am Abstieg befinde. Er würde alle paar Meter zu Boden stürzten und hätte schon eine Verletzung am Kopf. Trotzdem würde er jede Hilfe ablehnen.

Polizei ergriff die Initiative

Trotzdem behielten die Wanderer den Mann im Blick, worauf der 88-Jährige nach Angaben der Polizei aggressiv reagierte, Um 17.30 Uhr entschieden die Polizeibeamten, mit dem Polizeihubschrauber „Libelle“ in Richtung Itonskopf zu fliegen. Es gelang der Besatzung schließlich, den uneinsichtigen Wanderer doch zum Einsteigen zu bewegen und - kurz vor Einbruch der Dunkelheit - nach Schruns zu fliegen. Somit konnte eine nächtliche Suchaktion mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden, wie es von Seiten der Polizei heißt.