„Weisser Ring“: 40 Jahre Hilfe für Gewaltopfer

Seit 40 Jahren kümmert sich der „Weisse Ring“ um Opfer von Gewaltverbrechen - sei es mit psychologischer Betreuung, Prozessbegleitung oder finanzieller Unterstützung. Auch beim tragischen Tötungsfall eines 17-Jährigen wurde Hilfe geleistet.

Mitte Mai kommt es auf einem Parkplatz in Imst in Tirol zu einem Streit zwischen jungen Männern. In Folge der Auseinandersetzung stirbt der 17-jährige Vorarlberger Keshava Holzmann an einem Messerstich.

Kostenlose Rechtsvertretung und Akteneinsicht

Dem Vater des Getöteten, Arno Holzmann, haben laut eigenen Angaben zwei Dinge bei der Aufarbeitung der Tragödie geholfen: die vielen Menschen in Lustenau, die ihn getröstet und unterstützt haben, und auch der „Weisse Ring“, von dem er nur durch Zufall erfahren hat. „So ein Schicksalsschlag ist extrem kostenintensiv. Wenn man dann noch Anwaltskosten tragen müsste, würde das für viele Leute den finanziellen Ruin bedeuten“, sagt Holzmann.

Opferschutz vom „Weissen Ring“

Der Lustenauer Vater eines getöteten 17-Jährigen berichtet über die vielseitige Unterstützung durch den Opferschutz Weisser Ring.

Finanziell, psychologisch und auch juristisch bietet der „Weisse Ring“ Unterstützung an. Das Opfer habe die Möglichkeit, eine kostenlose Rechtsvertretung zu bekommen, Akteneinsicht zu erhalten und sich auch einem Strafverfahren anschließen zu können. „Da fällt eben viel Unsicherheit über die weitere Vorgangsweise beim Opfer weg, wenn es das rasch erfährt“, so Rechtsanwalt Stefan Denifl, der Vorarlberger Landesleiter des „Weissen Rings“.

50 Fälle pro Jahr in Vorarlberg

Der „Weisse Ring“ unterstützt in Österreich seit 1978 Opfer von Gewaltverbrechen. Seit Februar 2016 ist Stefan Denifl Vorarlberger Landesleiter der Organisation und will Betroffenen unkomplizierte und schnelle Hilfe in Notsituationen und rechtlichen Beistand bieten.

Bis zu 20.000 Menschen zeigen alleine in Vorarlberg jedes Jahr ein Verbrechen an, 4.500 davon sind Delikte gegen Leib und Leben - die Dunkelziffer ist laut „Weisser Ring“ weit höher. Die Organisation betreut pro Jahr rund 50 Fälle in Vorarlberg.

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