Dürresommer: Was hilft gegen Klimawandel?

Von einem Dürresommer 2018 ist vielfach die Rede. Zahlen belegen: Von April bis August hat es in Vorarlberg nur halb so viel geregnet wie in anderen Jahren; an einzelnen Messstellen beträgt das Minus sogar 60 Prozent. Wie reagiert die Landesregierung auf diese Wetterextreme?

Eine entsprechende Anfrage hat der grüne Landtagsklub gestellt. In der Anfragebeantwortung, die nun vorliegt, weisen die Die Landesräte Chritian Gantner (ÖVP) und Johannes Rauch (Grüne) auf einen Punkt hin, der in der Sommerhitze unterzugehen drohte: der Klimawandel wird uns nicht weniger, sondern mehr Niederschlag bringen, vor allem im Winter. Die Wissenschaft prophezeit: Dürresommer bleiben die Ausnahme.

Enkeltaugliche Mittel

Im Kampf gegen den Klimawandel verweisen die Regierungsmitglieder auf die enkeltauglichen Maßnahmen: die würden vielfach greifen. Obwohl der Verkehr sich beim Ausstoß von Treibhausgasen nicht wie gewünscht entwickelt, könne das Etappenziel immer noch erreicht werden: im Jahr 2020 um 18 Prozent weniger CO2-Emission als 2005.

Johannes Rauch will sich bei der Bundesregierung für eine stärkere Besteuerung fossiler Brennstoffe einsetzen. Ob der Grünen-Politiker bei türkis-blau damit durchdringt, bleibt abzuwarten.

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APA/dpa/Martin Gerten

Konkrete Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung

Im Oktober sollen neue Klima-Risiko-Karten für Vorarlberg veröffentlicht werden. Zusammen mit der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) und der Universität Graz werden zudem Klimaszenarien für Vorarlberg bis 2100 unter dem Titel „4 Grad plus?“ erarbeitet.

Weitere Maßnahmen sind (Auswahl):

  • Die Wiederherstellung der hydrologischen Funktionsfähigkeit von degradierten Mooren wird beworben.
  • Der Erhalt natürlicher Ökosysteme wird durch die Betreuung der Schutzgebiete gefördert.
  • Für Arten, Lebensgemeinschaften und Neobiota erfolgt ein Monitoring, um Reaktionen auf Klimaveränderungen beobachten zu können.
  • Ausbildung zweier zertifizierter Klimawandelanpassungs-Experten für Gemeinden gemeinsam mit dem Umweltbundesamt und den anderen Bundesländern.
  • Unterstützung des Projekts „would 2050 – KLAR! Auch vor dem Wald macht der Klimawandel keinen Halt“.
  • Abschluss der Arbeitsgruppe Eigenvorsorge von Bund und Ländern zum Thema Objektsicherheit von Gebäuden. Ein darauf aufbauender Ratgeber „Klimacheck-Naturgefahren“ befindet sich in Ausarbeitung.

In Zusammenarbeit mit der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) strebt die Landesregierung zusätzlich eine Stabilisierung und Verbesserung der Schutzwälder an, damit sie ihre wichtigen Funktionen weiterhin dauerhaft erfüllen können. Hierbei sollen nicht nur Objektschutzwälder erhalten werden, sondern es sind auch stabile Wälder auf großer Fläche notwendig, um Wasser zurückhalten und Hochwasserspitzen minimieren zu können.

Laut Mitteilung der Abteilung Wasserwirtschaft im Amt der Landesregierung wird im Bereich der Wasserversorgung die Umsetzung der strategischen Maßnahmen zur Krisensicherheit der Wasserversorgung weiter verfolgt, wie sie in der Wasserwirtschaftsstrategie 2020 definiert wurden. Dazu gehören etwa Verbundleitungen und die Erschließung zusätzlicher Wasservorkommen.