Bodenseefische schwimmen bis ins Montafon

Es gibt Fische, die schwimmen vom Bodensee bis ins hintere Montafon, um dort zu laichen. Auf dem Weg dorthin gibt es zahlreiche - von Menschenhand gemachte Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Mit Aufstiegshilfen wird den Fischen der Weg wieder frei gemacht.

Fische, die vom Bodensee über den Rhein und dann über die Ill bis ins hinterste Montafon schwimmen, um dort zu laichen, müssen zahlreiche bauliche Hindernisse überwinden. Allein an der Ill wurden in den vergangenen 20 bis 30 Jahren insgesamt 20 bauliche Hindernisse beseitigt. So gibt es zum Beispiel am Kraftwerk „Untere Ill“ drei Aufstiegs- und eine Abstiegshilfe für Fische.

Video-Fischzählstelle in Feldkirch

Auch beim Wuhrkraftwerk in der Stadt Feldkirch wurde bei der Erneuerung des Kraftwerkes, der Weg für die Fische wieder frei gemacht. Zehn Meter Höhenunterschied mussten überwunden werden. Mittels 53 Kleinbecken wurde auf einer Länge von 150 Metern der Steigungswinkel entsprechen verflacht. Beobachtungsgläser und eine eigene Video-Fischzählstelle sorgen für exaktes Datenmaterial zur Fischbewegung.

Neue Fisch-Arten machen sich auf den Weg

Die Kamera macht auch sichtbar, dass die Fische die Aufstiegshilfen nutzen. Fische haben eine innere Navigation, die sie an die Quelle des Flusses führt. So sei zum Beispiel die Seeforelle ein typischer Mittelstreckenwanderer, der vom Bodensee bis ins Montafon historisch nachgewiesen wurde. Aber es würden auch neue Fische wie zum Beispiel der Saibling ins System kommen, sagt Alban Lunardon, Gewässerökologe des Landes Vorarlbergs.

Nicht nur für die Fische wertvoll

Eine weitere Problemstelle der Ill war in Nüziders. Es gab aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeit keine Ruhezone für Fische. Nun wurde der Fluss verlangsamt, was nicht nur die Fische freut. Auch als Naherholungsraum hat der Bereich an Wert gewonnen, sagt Lunardon.