SilvrettAtelier - Kunst auf 2.000 Meter Seehöhe

Alle zwei Jahre lädt der Schrunser Künstler Roland Haas zum SilvrettAtelier. Acht Künstler aus Österreich, den USA und Kanada bezogen dieses Mal ihr Quartier in der Bergstation der Versettla-Bahn - und entwickeln dabei faszinierende Ideen.

Nach einer fast halbstündigen, wildromantischen Bergfahrt mit der Gondel über Heidelbeersträucher und gelbe Schneekanonen erwarten den Besucher auf 2.000 Meter Seehöhe ein kühles Lüftchen, ein atemberaubendes Bergpanorama und die Nova Stoba. Das Berggasthaus bietet im Winter bei Hochbetrieb über 3.500 Gästen gleichzeitig Platz, im Sommer ist das gesamte Erdgeschoß mit riesiger Terrasse, Bar, verschiedenen Stuben und großräumiger Selbstbedienungsausschank Refugium der Künstler.

Der Gastronomiebetrieb im Ruhezustand mit einer Atmosphäre wie im Film „Shining“ bietet reichlich Inspiration. Mathias Göttfert experimentiert etwa mit Eis und Frittieröl. Das Frittieröl sei für ihn „das heilige Öl des unbegrenzten Wachstums.“ Für den Künstler symbolisiert das Öl es u.a. das Finanzsystem und den Drang zum ständigen Wachstum.

Ausstellung im März

Roland Haas, seit 21 Jahren Leiter des Ateliers, arbeitet mit abgebrochenen Schneestangen und malt die Hüllen von Schneekanonen. „Das ist auch für mich etwas Neues, dass die Schneekanonen alle so schöne Abdeckhauben bekommen haben. Und ich habe jetzt vor, dass ich eine ganze Serie von Schneekanonenhüllenporträts male.“

Auch Catrin Bolt sind die Schneekanonen in Verpackung gleich bei der Ankunft aufgefallen. Sie bestickt die Hüllen jetzt mit Edelweiß. Christoph Weber klopft die Betonoberflächen der Liftanlagen in Blei ab, Germaine Koh baut eine Schutzhütte aus kaputten Schneestangen und Reinhold Neururer setzt neue in die Wiese. Derweil bereitet sich Alexandra Berlinger vor: Sie wird die Nacht in einer Gondel verbringen - allein am Seil über dem Tal schwebend. Im März sind die Ergebnisse des Ateliers im Künstlerhaus zu sehen.