Gewinner und Verlierer des Hitze-Sommers

Die Temperaturen im Sommer haben Spitzenwerte erreicht. Vor allem die Landwirte haben darunter gelitten. Es gibt aber auch Branchen, die von der großen Hitze profitiert haben.

Es war ein heißer Sommer: An 64 Tagen hatte es mehr als 25 Grad Celsius, das sind doppelt so viele Sommertage wie im Mittelwert. Von den heißen Tagen gab es 17 - viermal so viele wie sonst - und dazu noch zwei Wüstentage mit über 35 Grad Celsius. Damit war es heuer fast so heiß wie in den Sommern 2003 und 2015. Auch der Regen blieb aus: 264 Millimeter Niederschlagsmenge pro Quadratmeter ist das weniger als die Hälfte, als sonst üblich.

Heißer Sommer

Der heurige Sommer war ein heißer. Wer aber meint, es war ein Rekord-Sommer, der irrt: 2003 und 2015 war es noch heißer.

Probleme mit der Wasserversorgung

Das hat sich auf die Gewässer im Land ausgewirkt: An der Frutz in Koblach wird derzeit beispielsweise Wasser in den Nebenkanal geleitet, damit die Fische dort überleben können. In Vorarlberg werden zwei Drittel der Haushalte mit Grundwasser versorgt - hier drohte keine Knappheit. Probleme gab es aber in Gemeinden mit eigenen Quellen.

„Also im Grunde waren nur Wasserlieferungen in der Gemeinde St. Gerold notwendig", sagt Wolfram Hanefeld von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg. In anderen Gemeinden wurde es knapp, aber durch Sparmaßnahmen der Bevölkerung hat es dann doch gereicht.“

Zu heiß für Bier

Sommer bedeutet auch immer gute Umsätze für Getränkehersteller. Für den Konsum von Bier sei es heuer allerdings schon zu heiß gewesen, sagt Wolfgang Sila, Geschäftsführer der Brauerei Fohrenburger. „Die großen Gewinner waren Wasser und Eistee. Fruchtsäfte und Limonade haben sich da auch schon schwer getan.“

Eine durchwegs gute Saison brachte die anhaltende Hitze und Trockenheit hingegen den Freibädern. Laut Heinz Schrottner, Bademeister in den Rheinauen in Hohenems, wurden heuer schon 130.000 Badegäste verzeichnet - im Vergleich zu 100.000 im Vorjahr. Die Vorarlberger Freibäder sind heuer noch bis 9. September geöffnet. Nur Nenzing hat noch Betrieb bis 30. September.

Landwirtschaft mit großen Problemen

Die anhaltende Hitze und Trockenheit bereitet vor allem der Landwirtschaft Probleme. Im Walgau mussten Futterwiesen komplett gefräst und neu ausgesät werden - mehr dazu in Hitze: Bauern graben Felder komplett um. Teilweise sorgte die Trockenheit für Totalausfälle bei der Ernte. Alpen mussten mit Wassertransporten versorgt werden, gleichzeitig stieg der Preis für Heu. Viele Bauern mussten deswegen Vieh verkaufen - mehr dazu in Kaum Futter: Bauern müssen teils Kühe verkaufen.

Die Älpler mussten ihre Tiere teilweise früher in den Täler bringen - mehr dazu in Hitze: Älpler bringen Vieh früher ins Tal. Der Schaden dürfte Millionen betragen - mehr dazu in Dürre richtete Schäden in Millionenhöhe an.