Neue Tierarten machen sich im Bodensee breit

Im Bodensee werden immer mehr fremde Tierarten heimisch, sogenannte Neozoen. Dazu gehören bestimmte Muscheln oder Garnelen. Die Neuankömmlinge sind aber nicht ganz unproblematisch.

Gerhard Hutter vom Umweltinstitut Vorarlberg nimmt regelmäßig Proben, um die Wasserqualität des Bodensees und der Zuflüsse zu analysieren. Dabei registriert er auch die Zuwanderer im See. Eine der neuesten Entdeckungen ist die Quagga-Muschel, die man erstmal 2016 im Bodensee angetroffen hat, 2017 gab es erste Sichtungen im westlichen Teil des Bodensees. Auch Signalkrebse und die Asiatischen Körbchenmuscheln sind im See fast überall anzutreffen.

Neozoen: Eingewanderte Tierarten

Die Zahl der eingewanderte Tierarten nimmt in den letzten Jahren immer mehr zu. So verbreitet sich die Quagga-Muschel im Bodensee immer mehr und sorgt auch für Probleme.

Die neuen Arten bringen Probleme mit sich. „Sie treten in Konkurrenz mit verschiedenen Arten“, sagt Hutter. „Die Quagga-Muschel als Filtrierer tritt in Konkurrenz mit unseren Großmuscheln. Sie besiedelt Lebensräume sehr intensiv, zum Beispiel Wasseransaugrohre.“ Diese Muscheln, die sich an glatte Flächen heften, werden besonders für Badegäste immer mehr zum Problem: Sie schneiden sich an den scharfen Kanten der Muscheln.

Neozoen im Bodensee

ORF

Signalkrebs und Asiatische Körbchenmuscheln

Immer bessere Lebensbedingungen

Auch knapp ein Zentimeter große Schwebegarnelen oder Quallen treten im Bodensee immer häufiger auf und konkurrenzieren die ansässigen Arten. Der Mensch ist durch sein Reiseverhalten und den Welthandel stark an der Verbreitung der Neozoen beteiligt. Eingebracht werden sie unter anderem durch verunreinigte Boote und Taucheraurüstungen, die in fremden Gewässern eingesetzt wurden, sagt Hutter. Die immer wärmeren Temperaturen begünstigen dann zudem die Verbreitung der Neozoen in den heimischen Gewässern.