Masern: Heuer zwei Vorarlberger erkrankt

Europaweit gibt es immer mehr Masernerkrankungen. Im ersten Halbjahr 2018 haben sich mehr als 41.000 Erwachsene und Kinder mit Masern angesteckt. In Vorarlberg ist die Situation weniger dramatisch, laut Experten aber doch ernst zu nehmen.

Bei den Masern handelt es sich um ein extrem ansteckendes Virus. In Vorarlberg hat es 2016 keinen einzigen Masernfall gegeben. Im vergangenen Jahr habe es einen gegeben und heuer bislang zwei, sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Österreichweit gab es vergangenes Jahr 95 Fälle, heuer bereits 62 - die Tendenz ist also steigend.

Virus aus dem Ausland eingeschleppt

Nicht selten werde das Virus aus dem Ausland eingeschleppt, wo die Durchimpfungsrate niedriger sei als in Österreich, sagt Grabher. Er betont aber, dass die Masern nicht nur aus Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen kommen würden, sondern auch aus Deutschland, Italien oder Rumänien.

Masernerkrankung

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Masern können laut Experten in einem von 20 Fällen zu Komplikationen führen.

„Also einfach aus Ländern, wo Masern noch gehäuft vorkommen. Jemand geht dorthin und macht Urlaub mit der Familie - einer der Familienmitglieder ist nicht vollständig gegen Masern geschützt. Nachdem die Masern hochansteckend sind, bringt er diese Masern dann zurück nach Österreich und kann dort auch wieder Leute anstecken, die nicht gegen Masern geschützt sind“, so Grabher.

Kein Todesfall in den vergangenen zehn Jahren

Laut Experten gibt es keinen Grund zur Panik, denn seit 2009 hat es in Österreich zwar 932 Masern-Erkrankungen gegeben, Todesfall gab es aber keinen, obwohl statistisch gesehen einer von tausend Fällen tödlich verläuft. Dennoch sei eine Impfung dringend anzuraten, sagt Grabher. „Wenn die Durchimpfungszahlen weiter sinken, dann müssen wir mit einer explosionsartigen Zunahme der Masern-Fälle rechnen“, sagt der Landessanitätsdirektor.

Was statistisch nicht erfasst ist, seien die Krankheitsverläufe, sagt Grabher. Bei einem von 20 Erkrankten gebe es schwere Komplikationen. „Es ist nicht nur das Fieber, nicht nur der Hautausschlag, sondern es ist kombiniert mit einer Mittelohrentzündung, einer Lungenentzündung oder sogar einer Gehirnbeteiligung“, so Grabher. In Österreich ist die Masern-Impfung gratis, auch für Erwachsene. Wer zweimal geimpft ist, bleibt laut Grabher ein Leben lang geschützt.

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