Güterbahnhof Wolfurt als „Tor zur Welt“

Der Güterbahnhof Wolfurt ist ein zentraler Warenumschlagplatz für die Vorarlberger Wirtschaft. In den letzten vier Jahren ist der Container-Terminal um 61 Millionen Euro erweitert worden.

Sendehinweis:

Der Güterbahnhof Wolfurt ist Thema der Dokumentation „Tor zur Welt - Der Güterbahnhof Wolfurt“ - Sonntag, 19. August, 18.20 Uhr, ORF 2

Rund 50 Güterzüge fahren an einem Werktag im Bahnhof Wolfurt ein oder verlassen ihn. Sie transportieren Waren quer durch Österreich oder zu den Seehäfen. Benzin, Diesel und Heizöl werden aus Niederösterreich antransportiert, Holz aus Tschechien, Stahl für die Industrie, es ist ein Kommen und Gehen. Als „Das Tor in die Welt“ bezeichnet Terminalleiter Bernhard Meusburger den Bahnhof: Die Container kommen aus der ganzen Welt - und gehen überall hin.

Nadelöhr Arlberg

Bis zu vier ganze Containerzüge können dank der Erweiterung ohne vorher zerlegt zu werden direkt unter den beiden Kränen be- und entladen werden. Die Kapazität des Terminals verdoppelt sich, die Stapelfläche für die Container hat sich vervierfacht - wichtig für den Güterverkehr. Möglich wäre sogar noch mehr, als jetzt bereits geschieht, meint Simone Knabl-Bitsche, Serviceteamverantwortliche für den Güterverkehr. Gerade in den Bereichen Konsumgüter und Recycling sieht sie noch Luft nach oben.

Containerterminal Wolfurt erweitert

In den vergangenen vier Jahren wurde der Containerterminal am Güterbahnhof Wolfurt um 61 Millionen Euro erweitert. Die Kapazität des Terminals konnte dadurch verdoppelt werden.

Der Wermutstropfen: Auf dem Weg zu den Seehäfen im Norden fahren die Güterzüge zunächst über den Arlberg. Die steile und eingleisige Strecke ist ein Nadelöhr. Die wesentlich kürzere Route über Süddeutschland wird nicht befahren, weil die Bahnstrecke Lindau-München erst Ende 2020 durchgängig elektrifiziert sein wird.

Transportkette wird ökologisiert

Das Recyclingunternehmen Loacker und der Beschlägehersteller Blum gehören zu den wichtigsten Bahnkunden. Der Ausbau des Terminals ist hoch willkommen. Der Bahntransport habe gleich mehrere Vorteile, meint Christoph Ortner von Loacker Recycling. So müsste man drei Lkw auf die Straße schicken, um das Gewicht transportieren zu können, das ein Bahnwagon schaffe. Das habe nicht nur einen positiven Effekt auf die Umwelt, sondern bringe auch einen geringeren internen Aufwand mit sich.

Ingmar Blum, Leiter Transportlogistik beim Beschlägehersteller Blum, sagt, man könne auf diesem Weg die Versorgungssicherheit garantieren - gerade wenn es um Übersee-Kunden gehe. Verschub und Transport werden zukünftig fast ausschließlich mit Elektroloks abgewickelt. Die gesamte Transportkette wird ökologischer. Ende August soll der Terminal in den Vollbetrieb gehen, im Herbst ist die offizielle Eröffnung geplant.

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