Ärzte: Kein Promi-Bonus bei Transplantationen

Seit der Lungentransplantation von Formel 1-Legende Niki Lauda gibt es wieder Diskussionen zum Thema Organspenden. Die Frage, die sich viele stellen: Wie funktioniert eine Transplantation in Österreich?

In Österreich ist jeder Hirntote ein potenzieller Organspender. Hirntote sind in der Regel Unfallopfer, aber auch Schlaganfallpatienten. Das tatsächliche Alter spielt eine geringere Rolle als das biologische. Wichtig sei, dass die Organe gesund sind, sagt Peter Cerkl, Primar der Pulmologie in Hohenems. Er ist froh darüber, dass in Österreich grundsätzlich jeder als Organspender in Frage kommt: „Wobei es natürlich schon so ist, dass mit den Verwandten Gespräche geführt werden, bevor man Transplantate entnimmt.“

Organtransplantation - Situation in Vorarlberg

Der Fall Niki Lauda hat das Thema Transplantationen wieder in den Fokus vieler Diskussionen gerückt. In Vorarlberg selbst werden die Operationen nicht durchgeführt.

Nur wenige Ausnahmen

Deutschland hat bekanntlich einen anderen Zugang zum Thema: Organspender ist nur, wer einen entsprechenden Spenderausweis hat. Aber auch in Österreich gibt es die Möglichkeit, nicht als Spender in Betracht zu kommen. Dafür muss man sich beim Widerspruchsregister in Wien melden. „Das macht aber nur ein ganz, ganz geringer Anteil der Bevölkerung, das sind 30.000 bis 40.000 Leute“, sagt Karl Lhotta, Primar der Nierenabteilung am Landeskrankenhaus Feldkirch.

Transplantiert werden können die Organe: Niere, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Därme. Die Wartelisten sind unterschiedlich lang. Wer ein Organ bekommt, hängt nicht von Geld oder Status ab, sagt Lhotta. „Es hat überhaupt nichts damit zu tun, ob jemand Promi ist oder nicht. Jeder in Österreich wird in den Genuss dieser raschen Transplantation kommen, wenn unmittelbare Lebensgefahr besteht.“ Transplantationspatienten müssen ihr Leben lang engmaschig in Spezialzentren beobachtet werden und Medikamente einnehmen.