Rekordbilanz für Bregenzer Festspiele

Die Bregenzer Festspiele haben am Freitag eine vorläufige Bilanz über die aktuelle Spielzeit gezogen. Und die ist voller Rekorde: Insgesamt kamen zu den rund 80 Veranstaltungen 270.000 Besucher - so viele wie noch nie.

Am Montag wird „Carmen“ in der gleichnamigen Oper von Georges Bizet heuer zum letzten Mal im Bodensee ertränkt. Das Spiel auf dem See werden am Ende 206.000 Besucher gesehen haben, was für eine einzige Saison einzigartig ist.

Besucherrekord bei den Festspielen

Die Bregenzer Festspiele steuern heuer auf einen neuen Publikumsrekord zu. In fünf Wochen haben 270.000 Besucher die Festspiele besucht. Die Verantwortlichen ziehen zufrieden Bilanz.

Zusammengerechnet sind es rund 400.000 Besucher in den beiden Jahren, in denen Bizets Oper auf dem Programm stand - das entspricht einer Auslastung von 100 Prozent.

Seebühne Carmen

Bregenzer Festspiele/Forster

Die Oper „Carmen“ war auch heuer ein echter Publikumsmagnet

Nur Mozarts „Zauberflöte“ in den Jahren 2013 und 2014 sowie Bernsteins „West Side Story“ zehn Jahre zuvor haben insgesamt mehr Besucher angelockt.

Lob für Regisseur und Bühnenbildnerin

Den Erfolg führt die Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, nicht alleine auf die Popularität des Stoffes, die farbenfrohe spanische Szenerie und die eingängigen Melodien zurück. „Natürlich ist ‚Carmen‘ ein Titel, wo man hofft, vermutet, dass der ein großes Publikum interessiert. Was aber hier zusammengekommen ist, ist das ideale Team mit dem idealen Stück“, sagt Sobotka.

Ein großes Lob spricht Sobotka Regisseur Kasper Holten und Bühnenbildnerin Es Devlin aus. Das Duo habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Bregenzer Version von „Carmen“ einzigartig wurde.

Metzler: „Nicht immer alles ausreizen“

Festspielpräsident Hans-Peter Metzler lässt durchblicken, dass die Bregenzer Festspiele mit dem Gedanken gespielt haben, „Carmen“ noch während einer weiteren Saison auf der Seebühne sterben zu lassen. „Es ist nichts verboten, denken darf man alles. Aber wir haben die Position, dass man auch ein Stück weit bescheiden bleibt und nicht immer alles ausreizt“, so Metzler.

Jagdgewehr

Bregenzer Festspiele/ Anja Köhler

Szene aus der Kammeroper „Das Jagdgewehr“

Dementsprechend beibehalten wird die Strategie im Haus, selten Gespieltes und schwerer Konsumierendes zu zeigen. Es wird weiterhin das Opernstudio als Raum für junge Stimmen und das Opernatelier für Auftragskompositionen geben. Ebenso wird jeweils im zweiten Jahr die Seeproduktion für Kinder adaptiert.

Seebühne als „Lokomotive“

Michael Diem, der Kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele, sieht einen Wandel in der Publikumswahrnehmung der Festspiele. „Die Lokomotive ‚Spiele auf dem See‘ zieht alle Waggons mit, egal welches Genre wir spielen. Das Schöne ist, das brauchen wir nicht mehr. Früher hat man noch gesagt: Der Rest besucht den Rest abseits vom See. Und das ist es bei Weitem nicht mehr, sondern es sind Produktionen, die in sich selber funktionieren und - so wie wir - zum Gesamtfestival mutiert sind“, sagt Diem.

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