Notarzthubschrauber: 20 Prozent mehr Einsätze

Die Vorarlberger Notarzthubschrauber Christophorus 8 und Gallus 1 sind derzeit im Dauereinsatz: Acht Einsätze pro Tag fliegen die Retter im Schnitt. Einsatzzahlen, die man bisher nur vom Winter kannte.

584-mal sind die Retter per Hubschrauber bis Anfang August zu Einsätzen in Vorarlberg gestartet. Über 100-mal öfter als im Vergleichszeitraum 2016. Das entspricht einer Steigerung von fast 20 Prozent. Ursache sei weniger die bisherige Hitze in den Sommermonaten als vielmehr die zunehmende Zahl an Outdoor-Aktivitäten der Einheimischen und Touristen, die zu Unfällen und dem Einsatz der Notarzthubschrauber führten, sagt die Flugnotärztin Kerstin Förstermann.

Notarzthubschrauber - hohe Einsatzzahlen

584-mal sind Christophorus 8 und Gallus 1 heuer schon zu Einsätzen gestartet, um 20 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016.

Jetzt hat die Bergrettung neben dem ÖAMTC-Hubschrauber Christophorus 8 noch einen zweiten Helikopter über die Sommermonate angemietet. Gallus 1 von Wucher Helicopter unterstütze die Flugrettung zusätzlich, sagt Artur Köb, Leiter der Vorarlberger Flugrettung. Bisher war das nur im Winter notwendig, es habe sich aber inzwischen auch im Sommer bewährt.

Zahlen und Fakten
2017 hatte die Vorarlberger Flugrettung 1.283 Einsätze, 19,4 Prozent mehr als 2016. Zwei Drittel der Rettungsflüge absolvierte der Hubschrauber Christophorus 8, ein Drittel der saisonal betriebene Helikopter Gallus 1. In zwei Drittel der Fälle wurde die Flugrettung zu Sport- und Freizeitunfällen gerufen. Diese müssen von den Geretteten selbst bezahlt werden.

Himmelweite Unterschiede

Die Herausforderungen an das Dreierteam im Helikopter sind ganz speziell: Der Platz im Hubschrauber ist sehr beengt, die Behandlung muss schon vor dem Transport entsprechend erfolgt sein.

Zwischen Flugrettung und bodengebundener Rettung gibt es einen „himmelweiten Unterschied“, sagt Notärztin Kerstin Förstermann. Im Rettungswagen könne man unterwegs noch anhalten, wenn eine Behandlung durchgeführt werden müsse. Beim Fliegen dagegen könne man nicht zwischenlanden. Zudem müssten die Behandlungen oft im unwegsamen Gelände durchgeführt werden.

Für Pilot Arno Schreiber ist die Hitze die größte Herausforderung. Im Hubschrauber gebe es keine Klimaanlage. Nur die Vorwärtsgeschwindigkeit bringe etwas Abkühlung. „Das schafft einen natürlich schon“, sagt Schreiber. Dennoch mache ihm der Job und das Arbeiten im Team Spaß.

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