Messerstecherei: Verurteilter wieder vor Gericht

Die Messerstecherei nach einer Kurdendemonstration vor vier Jahren in Bregenz zieht einen weiteren Strafprozess nach sich. Der rechtskräftig verurteilte Mann beschuldigt weiterhin einen anderen, die Tat begangen zu haben, er steht nun wegen Verleumdung vor Gericht.

Fast vier Jahre ist es jetzt her, dass bei einer Kurdendemonstration in Bregenz zwei 17-Jährige niedergestochen worden sind. Vor zwei Jahren wurde deshalb ein mittlerweile 29-jähriger türkischer Staatsbürger wegen absichtlich schwerer Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt. Er bekämpft das Urteil immer noch. Er bleibt dabei, dass nicht er, sondern ein 38-Jähriger die Jugendlichen niedergestochen habe. Die Staatsanwaltschaft wertet diese Anschuldigung als Verleumdung. Deshalb steht der 29-Jährige nun erneut vor Gericht.

Kurdendemonstration Bregenz

ORF

Kurden-Demo im Jahr 2014

29-Jähriger erhebt schwere Vorwürfe

Der 29-Jährige erhob bei Gericht schwere Vorwürfe gegen die österreichischen Behörden. Sein Verteidiger untermauerte die These seines Mandanten und zitierte aus einem Mail der Polizei an die Staatsanwaltschaft - in diesem Mail sei das Ansinnen des Beschuldigten nicht ernst genommen worden, dass Entlastungszeugen gehört werden sollten. Immerhin hätte der 38-Jährige gegenüber diesen Zeugen angegeben, dass er die Jugendlichen niedergestochen habe und nicht sein Mandant.

Oberster Gerichtshof soll entscheiden

Der 29-Jährige verbüßt derzeit die Haftstrafe wegen der Messerstecherei im Gefängnis in Innsbruck. Ob der Prozess wegen der Körperverletzung wiederholt wird, darüber wird der Oberste Gerichtshof entscheiden, an den sich der 29-Jährige mit einem Erneuerungsantrag gewendet hat. Der Verleumdungsprozess ist am Freitag vertagt worden. Die vom Beschuldigten genannten Entlastungszeugen sollen gehört werden.

Links: