FPÖ-Chef Bitschi stärkt Vilimsky den Rücken

Der freiheitliche EU-Abgeordnete Harald Vilimsky fordert EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zum Rücktritt auf - und erntet dafür selbst Kritik. Rückendeckung bekommt er vom Vorarlberger Parteichef Christof Bitschi.

Ein kleiner Vorfall am Randes des Nato-Gipfels beschäftigt seit mehreren Tagen die österreichische Innenpolitik: Kommissionspräsident Juncker hatte Probleme, sich auf den Beinen zu halten und wurde von anderen Teilnehmern des Gipfels gestützt. Vilimsky ortete daraufhin ein Alkoholproblem und forderte den EU-Kommissionspräsidenten zum Rücktritt auf.

Juncker erklärte er habe eine Ischias-Erkrankung und sagte, er lache über diesen „Kleinkram“. Schwer verärgert ist aber Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Er warf dem FPÖ-Abgeordneten vor, das Ansehen Österreichs zu beschädigen. Rückendeckung bekommt Vilimsky aber vom Vorarlberger Landeschef Christof Bitschi.

„Nicht der Mann, der Europas Probleme löst“

„Kritik muss auch am EU-Kommissionspräsidenten erlaubt sein“, so Bitschi gegenüber dem ORF Vorarlberg. Ihm, Bitschi, wäre es lieber, wenn in der EU alles „gut laufen“ würde, dann hätte man auch keine Probleme mit „fragwürdigen“ Auftritten Junckers. „Jeder Vorarlberger, der diese Videoaufnahmen gesehen hat, kann sich selbst ein Bild von diesen Vorgängen bilden. In den letzten Monaten hat der Kommissionspräsident immer wieder gezeigt, dass er nicht der Mann ist, der die Probleme der Europäischen Union löst.“

Auf die Frage, ob er sich der Rücktrittsforderung Vilimskys anschließen wolle, meinte Bitschi: „Hier stehen wir voll und ganz hinter unserem Generalsekretär.“ Vilimsky sei der einzige Politiker gewesen, der es gewagt habe, die Vorgänge in Brüssel zu kommentieren. Seinem Dafürhalten nach sei Vilimsky „alles andere als europafeindlich“.